Der deutsche Volleyballer Lukas Maase
  • Die deutschen Volleyball-Spieler (hier im Duell gegen Italien) weigerten sich, gegen China anzutreten.
  • Foto: imago/Xinhua

Volleyball-Eklat: Deutschland verweigert Spiel gegen China wegen Corona-Fällen

Beim Nations-League-Spiel der deutschen Volleyballer in der philippinischen Millionenstadt Quezon-City ist es am Donnerstag zu einem Eklat gekommen. Das Nationalteam weigerte sich in der Partie gegen China anzutreten, nachdem zuvor mehrere gegnerische Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Daraufhin wurde das Spiel zugunsten der Chinesen gewertet.

„Das macht uns wütend und fassungslos“, schimpfte Kapitän Christian Fromm im Gespräch mit der ARD-Sportschau. Einige chinesische Spieler waren nach ihrer Ankunft in dem Inselstaat positiv auf COVID-19 getestet, von den lokalen Behörden aber für spielfähig erklärt worden. Laut des Deutschen Volleyball Verbands seien in der gesamten chinesischen Delegation 21 Personen infiziert gewesen, was auch durch PCR-Tests vom 18. Juni belegt sei. Keine fünf Tage danach sollte das Spiel – ohne weitere PCR-Tests – trotzdem stattfinden.


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Für das deutsche Team ein nicht zu rechtfertigendes Risiko. Es sagte ab, das Spiel wurde mit 3:0 Sätzen für China gewertet. In der Mitteilung des Weltverbandes FIVB heißt es, die deutsche Mannschaft habe sich geweigert, gegen China zu spielen, obwohl die betroffenen chinesischen Spieler von den zuständigen Stellen grünes Licht für einen Einsatz erhalten hätten.

DVV möchte Spiel zu anderem Zeitpunkt austragen

Der Deutsche Volleyball Verband (DVV) reagierte am Donnerstagmittag deutscher Zeit mit einem eigenen Statement: „Der Weltverband lehnte unsere wiederholten Forderungen auf eine erneute Testung unseres geplanten Gegners ab. Dabei verweist die FIVB ständig auf die örtlichen Isolationsbestimmungen und versichert deren Einhaltung. Diese Mindestbestimmungen sind aus unserer Sicht jedoch keinesfalls ausreichend, um in diesem Fall die nötige Sicherheit zu garantieren.“

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Der Vorschlag des DVV, das Spiel zu einem späteren Zeitpunkt auszutragen, wurde nicht angenommen. „Der DVV kann die Entscheidung des Teams in allen Belangen verstehen und unterstützt die Spielabsage“, heißt es in dem Statement. Die Sportler richteten den Großteil ihres Lebens nach dem Sport aus – hier müsse aber die Vernunft siegen. (sid/mvp)

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