Es ist lang und dünn: Rätselhaftes Riesen-Bakterium entdeckt
Es ist blass, dünn, unscheinbar – und sensationell! Forscher in Guadeloupe haben das größte bisher bekannte Bakterium entdeckt. Das längliche Gebilde bekam den beeindruckenden Namen „Thiomargarita magnifica“ und ist mit einer Größe von bis zu zwei Zentimetern ganze 5000 Mal größer als durchschnittliche Bakterien. Und das ist noch nicht alles, was das wimpernartige Konstrukt, das man in feucht-heißen Mangrovenwäldern findet, so besonders macht.
„Das Bakterium stellt die Erkenntnisse der Mikrobiologie auf den Kopf“, erklärte Olivier Gros, Biologieprofessor an der Universität der Antillen und Mitautor der Studie. „Es lässt sich mit bloßem Auge erkennen und sogar mit einer Pinzette greifen“, sagt er. „Zuerst dachte ich, es sei alles andere, nur kein Bakterium. Denn etwas, das zwei Zentimeter groß ist, kann kein Bakterium sein“, sagte Gros.
In menschlichen Proportionen gesehen sei die Neuentdeckung im Verhältnis zu ihren Artgenossen so kolossal, als „wenn ein Mensch jemanden treffen würde, der so groß ist wie der Mount Everest“, sagte Forscher Jean-Marie Volland von der Universität von Kalifornien.
Neu entdecktes Bakterium gibt Forschenden Rätsel auf
Er machte eine weitere interessante Entdeckung: Normalerweise schwimmt die DNA eines Bakteriums frei in der Zelle. In der neu entdeckten Art ist sie jedoch in kleinen, von einer Membran umgebenen Strukturen eingefasst, erklärte er. Dies sei „normalerweise ein Merkmal menschlicher, tierischer und pflanzlicher Zellen, komplexer Organismen (…) aber nicht von Bakterien“.
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Nun wollen die Forscher herausfinden, ob diese Art der DNA nur bei Thiomargarita magnifica vorkommt, oder ob sie auch in anderen Bakterienarten zu finden ist. (miri/afp)