Dr Motte Rave The Planet
  • „Dr. Motte“ spricht bei einer Pressekonferenz in Berlin über seine Pläne.
  • Foto: picture alliance/dpa | Annette Riedl

Nach Massenpanik vor 12 Jahren: „Dr. Motte“ plant Loveparade-Neuauflage

Berlin wird wieder zur Techno-Meile – die Loveparade kommt in neuem Gewand zurück. Kult-Gründer „Dr. Motte“ plant am 9. Juli ein neues Spektakel namens „Rave the Planet“ – und erwartet dafür 25.000 Feierwütige. Auch die legendären Musikwagen soll es wieder geben.

Zwei Jahre Pandemie und Social Distancing hätten ihre Spuren in der Gesellschaft hinterlassen. Es sei Zeit, das Trennende zu überwinden und endlich wieder zusammenzufinden, heißt es auf der Homepage von „Rave The Planet“. Und weiter: „Auch die aktuelle Weltsituation ist angespannt. Kriege und Schreckensbilder, wie derzeit in der Ukraine bestimmen unseren Alltag und die Medien. Einmal mehr ist es wichtig, das Gute zu stärken und zu zeigen, dass es auch anders geht.“

Das Team der Parade um „Dr. Motte“ rechnet für den Rave, der vom Ku’Damm bis zur Siegessäule führen soll, mit 25.000 Menschen auf den Straßen, 150 Künstler:innen – und 18 Musikwagen, die die Straßen mit hämmernden Beats beschallen sollen.

„Dr. Motte“ feiert Loveparade-Comeback in Berlin

Die „Rave The Planet Parade“ versteht sich als politische Demonstration mit einem Katalog von Forderungen, wie die Veranstalter betonen. Es geht demnach etwa um die Anerkennung und den Erhalt der elektronischen Tanzmusikkultur als kulturelle Leistung. Technokultur in Berlin soll demnach auf die UNESCO-Liste als immaterielles Kulturerbe aufgenommen werden.

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„Wir erzählen die Geschichte des Spirits der Loveparade weiter“, so „Dr. Motte“, der die Loveparade vor mehr als 30 Jahren in Berlin erfand und die auf ihrem Höhepunkt 1999 rund 1,5 Millionen Besucher:innen zählte. Aber: „Das wird ein freudiger Event werden, in dem wir mit den Behörden abgestimmte Sicherheitskonzepte umsetzen werden.“

Vor zwölf Jahren fand die Erfolgsgeschichte des 90er-Kult-Spektakels ein tragisches Ende, als in Duisburg bei einer Massenpanik 21 Menschen starben und 500 verletzt wurden. Seitdem wurde nie wieder Loveparade gefeiert. In einem langwierigen Verfahren wurden nach der Tragödie massive Versäumnisse beim Sicherheitskonzept der Veranstaltung festgestellt, der Prozess später jedoch eingestellt. (alp)

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