Kein Futter, Fäkalien, keine Frischluft: Polizei rettet acht Hunde aus Wohnung
Hunde flüchten aus der Wohnung, versuchen, sich zwischen Gitterstäben hindurch zu drängen. Sie haben kein Futter und kein Wasser mehr, vermutlich schon seit Tagen. Überall liegen Fäkalien. Nur dank einer Zeugin hat die Polizei in Lübeck acht Hunde, darunter zwei Welpen, gerettet und dem Tierschutz übergeben.
Eine Zeugin hatte am Donnerstag gegen 15.30 Uhr die Polizei darüber informiert, dass die Hunde bereits seit langer Zeit unbeaufsichtigt in einer Dachgeschosswohnung an der Marlistraße lebten. Der Halter – ein 38-Jähriger, der Polizei bereits wegen mutmaßlichen Welpenhandels bekannt – sei möglicherweise für länger verreist, gab sie an.
Kein Futter, überall Fäkalien: Lübecker Polizei rettet acht Hunde
Die Polizisten nahmen aus der einzigen Wohnung im obersten Stock des Hauses Hundegebell wahr, wie ein Sprecher mitteilte. Im Haus lebe ein Verwandter des Besitzers, über diesen habe man Kontakt herstellen und schließlich auch am Telefon sprechen können. Der 38-Jährige habe den Beamten zunächst verweigert, seine Wohnung betreten zu dürfen und schickte stattdessen seinen Anwalt.
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„Da zu dieser Zeit eine Tierwohlgefährdung wahrscheinlich war, wurden zwischenzeitlich auch eine Vertreterin des Tierschutzes Lübeck und eine Amtstierärztin vom zuständigen Veterinäramt verständigt“, so der Sprecher. Letztlich soll sich der Hundebesitzer laut Polizei mit dem Betreten seiner Wohnung bereit erklärt haben.
Als die Beamten die Tür öffneten, sollen schon einige Hunde fluchtartig versucht haben, die Wohnung zu verlassen. In einem Raum, der durch ein Gitter auf die Hälfte verkleiner gewesen sein soll, befanden sich weitere Tiere.
Hunde in Wohnung eingesperrt: Überall lagen Fäkalien
Überall auf dem Boden lagen Fäkalien, auch das Fell einiger Hunde war damit verschmutzt. Dazu noch leere Futter- und Wassernäpfe. Der Sprecher: „Außerdem war das Fenster bei sommerlichen Temperaruren nur einen Spalt breit geöffnet.“
Sei dieser Zustand nicht schon erschreckend genug gewesen, so die Polizei, hätten die Anwesenden in dem Raum noch ein leises Winseln gehört: „Im Bereich eines Schranks wurde ein circa 20 Zentimeter großes Loch in der Wand entdeckt, aus dem wenige Augenblicke später zwei verängstigte Welpen und ein ausgewachsenes Tier, vermutlich Spitz oder Spitzmischling, herauskamen“, so der Sprecher. Die Tiere seien „sofort mit Blaulicht und Martinshorn“ in eine Klinik gekommen. Dort sei sich ihrer angenommen wurden. Den Tieren gehe es den Umständen entsprechend.
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Während die Hunde ins Tierheim kamen, ist von Seiten des Veterinäramtes Anzeige gegen den Besitzer erstattet worden. Die Polizei: „Die Ermittlungen gegen den 38-Jährigen dauern an.“ (dg)