Arm-Reich-Schere: Wieso Umverteilung die Lösung ist
Das Geld ist in Deutschland ungleich verteilt – und am unteren Rand der Gesellschaft wird es immer extremer. Ja und, sagen Sie? Ist eben so? Diese Ach-so-ist-es-eben-Haltung ist Teil des Problems, das es dringend zu lösen gilt.
Um mal eine Zahl aus dem aktuellen Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes „Zwischen Pandemie und Inflation“ zu nennen: Im Jahr 2021 lag kletterte die Armutsquote bundesweit auf 16,6 Prozent. Das bedeutet, dass knapp 14 Millionen Menschen kein sicheres Auskommen hatten. In Hamburg lag diese Quote sogar bei 17,3 Prozent und damit über dem bundesweiten Niveau.
Auch die Tafeln berichten, dass mehr Menschen zu ihnen kommen – und dass die Menschen früher im Monat zu ihnen kommen. Das bedeutet im Umkehrschluss: Das Geld reicht nicht bis zum Ende des Monat. Und jetzt kommen die hohe Inflationsrate, steigende Mieten und die teuren Folgen der Energiekrise hinzu. Das trifft wieder die Menschen mit wenig Geld am schlimmsten, die noch dazu oft keinerlei Rücklagen haben.
Armut wird zum Problem für sozialen Frieden
Nun ist es wahrlich keine Neuigkeit, dass die Ärmsten real an Einkommen verlieren, während die Reichen immer mehr haben. Im Gegenteil. Aber genau darin liegt das Problem: Das Thema ist schon so lange – und so ergebnislos – auch auf der politischen Tagesordnung, dass ein Gewöhnungseffekt eingetreten ist, eine Ach-so-ist-es-eben-Haltung. Aber das darf nicht sein, denn für viele wird der Alltag langsam aber sicher zur Zerreißprobe – auch in Hamburg.
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Ideen müssen her, denn die sich öffnende Arm-Reich-Schere gefährdet letztlich auch den Zusammenhalt und damit den sozialen Frieden. Wieso nicht endlich zu der naheliegenden Lösung greifen: Umverteilung von oben nach unten, beispielsweise mit der Wiedereinführung der Vermögenssteuer. Das nützt letztlich uns allen.