Bauyrzhan Murzabayev (v.) gewinnt auf „Sammarco“ das „IDEE 153. Deutsche Derby“ in Hamburg.
  • Bauyrzhan Murzabayev (v.) gewinnt auf „Sammarco“ das „IDEE 153. Deutsche Derby“ in Hamburg.
  • Foto: imago/Galoppfoto

Schläge bei Hamburger Galopprennen: Tierschützer erstatten Strafanzeige

Tiere sind keine Gebrauchsgegenstände oder Sportgeräte, findet die Tierrechts-Organisation PETA – und lehnt Veranstaltungen wie Galopprennen daher kategorisch ab. Nun erstatten die Tierschützer Strafanzeige gegen zwei Jockeys, die beim Derby auf der Horner Rennbahn am vergangenen Sonntag ihre Pferde geschlagen hatten.

Dass die beiden Reiter, der erstplatzierte Bauyrzhan Murzabayev und der zweitplatzierte Andreas Helfenbein, gegen die Regeln des Sports verstoßen haben, ist unstrittig. Die Rennleitung des „IDEE 153. Deutschen Derbys“ verhängte gegen beide Jockeys eine Geldstrafe sowie Reitverbote, weil sie ihre Jungpferde „Sammarco“ und „Schwarzer Peter“ im Zieleinlauf mit Peitschenschlägen angetrieben hatten. Murzabayev darf 17 Tage nicht teilnehmen, Helfenbein 14 Tage. Die Jockeys wurden jedoch nicht disqualifiziert.

Galopprennen in Hamburg: Pferd geschlagen

PETA reichen die Strafen nicht. „Diese massive Tierquälerei ist unakzeptabel“, sagt Jana Hoger, Fachreferentin bei PETA. „Verbandsinterne Strafen werden von den Verantwortlichen belächelt – daher haben wir Strafanzeige erstattet. Würde jemand einen Hund so misshandeln, wäre der Aufschrei in der Öffentlichkeit groß. Bei Pferden wird diese Tierquälerei jedoch selbst von vermeintlichen Pferdefreunden stillschweigend gebilligt.“

Das könnte Sie auch interessieren: Krank, dreckig, unterernährt: Welpen aus völlig versiffter Wohnung gerettet

Welche Erfolgsaussichten die Anzeige haben wird, ist fraglich. Nachdem die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu ihr Pferd bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 mit Sporen und Gerte traktiert und so für einen Eklat gesorgt hatte, ermittelte zunächst die Staatsanwaltschaft wegen Tierquälerei. Das Verfahren wurde aber eingestellt, Schleu und ihre Trainerin mussten Geld an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.

PETA erstattet Strafanzeige gegen Galopp-Jockeys

Immerhin: Der Fünfkampf-Weltverband Union Internationale de Pentathlon Moderne (UIPM) hat bereits beschlossen, die Sportart umzugestalten. Nach den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris soll das Springreiten durch eine andere Sportart, vermutlich einen Hindernis-Parcours für Athleten à la „Ninja Warrior“, ersetzt werden. (tst)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp