Freunde, Familie, Nachbarn: Das fehlt uns im Lockdown light am meisten

Seit Anfang November befindet sich das Land im Lockdown light. Was den Menschen das Leben seitdem besonders schwer macht, hat nun die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen in Hamburg ermittelt. 

Vor allem die Kontaktbeschränkungen machen den Deutschen der Umfrage das Leben schwer, hat die Umfrage unter 3000 Teilnehmern ergeben. In Zeiten der Corona-Pandemie vermisst rund die Hälfte aller Deutschen laut einer Umfrage am meisten den Kontakt zur Familie, zu Freunden und Nachbarn. Für 55 Prozent der Frauen und 43 Prozent der Männer stellten die Kontaktbeschränkungen die größte Entbehrung dar. Jeder zweite Befragte habe sogar gesagt, dass er den Wert der Familie erst durch die Corona-Pandemie (wieder-)entdeckt habe.

Lockdown light: Das vermissen wir jetzt am meisten

„Die meisten Bürger erkennen die Notwendigkeit der Einschränkungen und halten sich an die Regeln“, erklärte Studienleiter Professor Ulrich Reinhardt. Gleichzeitig sei die Sehnsucht nach einem Wiedersehen mit Verwandten und Freunden groß. „In dieser doppelten Notsituation agieren viele Bürger pragmatisch und weichen auf digitale Kommunikationsarten aus.“

Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger Seniorin: Darum macht Corona uns ältere so einsam

So nutzten zwei Drittel der Bevölkerung mindestens einmal pro Woche Messengerdienste für Kontakte mit der Familie. Ähnlich populär sei das Telefon, wobei vor allem ältere Bürger zum Hörer griffen. Fast ein Viertel (23 Prozent) nutzt inzwischen mindestens einmal pro Woche die Videotelefonie. „Während jüngere Bürger dabei besonders die Unkompliziertheit betonen, schätzen es die Älteren, dank Zoom, Skype und Co. plötzlich sogar mehr Kontakt zu Kindern und Enkeln zu haben als vor Ausbruch der Pandemie“, so Reinhardt.

Das könnte Sie auch interessieren:  Die besten Tipps Homeoffice & Co. – so kommen Sie besser durch den Lockdown

34 Prozent der Befragten setzen den Angaben zufolge trotz der eingeschränkten Möglichkeiten auf Besuche – das seien fünf Punkte mehr als vor einem Jahr, als ohne Corona-Beschränkungen 29 Prozent sagten, die Familie einmal pro Woche zu besuchen. Die meisten Besuche in Corona-Zeiten machen die Landbevölkerung (40 Prozent) und Familien mit Kindern (39 Prozent).

Trotz vielversprechender Meldungen zu einem Corona-Impfstoff geht die große Mehrheit der Deutschen (71 Prozent) davon aus, dass im kommenden Jahr ähnliche Einschränkungen wie 2020 gelten – wobei formal höher Gebildete noch etwas optimistischer sind. Bei ihnen glauben 37 Prozent an Lockerungen im nächsten Jahr. (dpa)