Für Corona-Patienten: Hamburgs Krankenhäuser müssen keine Betten freihalten
Obwohl die hohen Zahlen der Corona-Neuinfektionen anhalten, müssen die Krankenhäuser in Hamburg aktuell keine Betten für Covid-19-Patienten freihalten. Anders als im Frühjahr gebe es derzeit keine solche Verpflichtung, teilte der Senat auf Anfrage des Linke-Bürgerschaftsmitglieds Deniz Celik mit. Der nennt das Krisenmanagement der Stadt „unfassbar dilettantisch“.
Die zuständige Behörde führt demnach allerdings aktuell Gespräche mit der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft, ob die hauptsächlich betroffenen Plankrankenhäuser gegebenenfalls wieder Kapazitäten freihalten sollten.
Kliniken müssen keine Betten für Covid-19-Patienten freihalten
Im Mai galt in der Hansestadt der Anfrage zufolge noch eine Freihaltequote von 25 Prozent der Intensivbetten und 10 Prozent auf Normalstationen. Im Juni/Juli lag die Quote bei zehn Prozent der Intensivbetten und zwei Prozent der Betten auf Normalstationen.
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hatte am Mittwoch berichtet, wegen der steigenden Zahl von Corona-Patienten nicht dringliche Operationen und einen Teil der ambulanten Termine zu verschieben.
Mangel an Pflegepersonal in Hamburgs Krankenhäusern
Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Links-Fraktion, wollte in der Anfrage zudem wissen, wie gut die Krankenhäuser die Zeit nach dem Abflauen der ersten Welle genutzt hätten, um Personal zu rekrutieren und zu qualifizieren. Nach Angaben des Senats liegen diese Daten statistisch nicht vor.
„Eine Erhebung in allen Krankenhäusern zu den Zeitpunkten und Kriterien im Sinne der Fragestellung ist mit vertretbarem Aufwand in der für die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit den Krankenhäusern nicht möglich”, heißt es in der Antwort.
Celik kritisiert Senat: Zu wenig Informationen über Stand der Kliniken
Celik nannte es „unfassbar dilettantisch, dass der Senat keinerlei Kenntnisse über die Anzahl der Pfleger und Pflegerinnen mit intensivmedizinischer Ausbildung hat und er sich nicht einmal die Mühe macht, diese Fakten bei den Krankenhäusern abzufragen.” Dies sei das genaue Gegenteil von einem guten Krisen-Management.
Das könnte Sie auch interessieren: Neue Anpassung der Corona-Regeln in Hamburg – Hunderte Neuinfektionen
In Hamburger Kliniken werden – mit Stand Freitag – 240 an Covid-19 erkrankte Patienten behandelt, 5 mehr als am Vortag. Auf Intensivstationen lagen weiterhin 58 Patienten. (dpa/mel)