G20-Krawalle: Protest gegen Gerichts-Urteile in Altona – auch der Verurteilte dabei
Altona –
Am Freitagmorgen fiel das Urteil gegen drei Männer im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Aufmarsch beim G20-Gipfel auf der Elbchaussee. Am Abend zeigten sich rund 200 Menschen mit den Verurteilten solidarisch und forderten in einem friedlichen Protestmarsch unter anderem die Auflösung der Hamburger Polizei.
Die meist schwarz gekleideten Demonstranten begannen ihren Protest am Donners Park, der am 7. Juli 2017 auch Ausgangspunkt der Randale gewesen war. Begleitet von einem massiven Polizeiaufgebot folgten sie der damaligen Strecke durch Altona, von der Elbchaussee über die Max-Brauer-Allee bis hin zur Großen Bergstraße, wo die Demonstration in der Fußgängerzone nahe Ikea endete.
Auf einem der Transparente stand dieselbe Parole, die die Teilnehmer des gewaltsamen Aufmarsches gezeigt hatten: „Whoever they meet – freedom is ungovernable“ (Wen immer sie treffen – Freiheit ist unregierbar). Auf einem anderen Transparent stand: „Von Minneapolis lernen. Polizei Hamburg auflösen. Rassismus bekämpfen“.
Hamburg: Urteile gegen G20-Randalierer gefallen
Zuvor hatte eine Jugendkammer am Landgericht drei Angeklagte wegen Landfriedensbruchs und anderer Straftaten zu Haftstrafen verurteilt. Ein 24-Jähriger aus Frankreich bekam eine Strafe von drei Jahren. Ein 26-Jähriger aus Flörsheim am Main (Hessen) erhielt ein Jahr und fünf Monate Haft auf Bewährung, ein 24-Jähriger aus Offenbach eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten. Zwei jüngere Angeklagte im Alter von 20 Jahren müssen jeweils 20 Arbeitseinsätze zu je sechs Stunden leisten.
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Nach MOPO-Informationen soll der verurteilte Franzose ebenfalls unter den Demonstranten gewesen sein. Nach dem Urteil blieb er auf freiem Fuß. Seine Strafe muss er erst antreten, sofern dieses rechtskräftig wird. Er saß zwischenzeitlich nahezu eineinhalb Jahre in Untersuchungshaft, was ihm auf die Strafe angerechnet werden wird.
Bei der Randale am Rande des G20-Gipfels 2017 hinterließen die Randalierer eine Spur der Verwüstung, zündeten Autos an und warfen Scheiben ein. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft entstand ein Schaden von insgesamt einer Million Euro. Sechs Menschen erlitten Schocks oder wurden verletzt. (jek/roer/dpa)