Donald Trump
  • Ex-US-Präsident Donald Trump hält den Klimawandel für einen Witz.
  • Foto: Imago / Zuma Wire

Kommentar: Klimawandel? Bedeutet nur mehr Häuser am Strand!

Donald Trump ist die Perversion der Wissenschaftsfeindlichkeit. Den Anstieg des Meeresspiegels kommentierte der Republikaner jüngst mit „Wir werden ein bisschen mehr Grundstücke am Strand haben, was nicht das Schlechteste auf der Welt ist“. Für den ehemaligen US-Präsidenten ist die Klimakrise wahlweise die Erfindung der „radikalen Linken“ oder ein Witz – und zu viele denken wie er. Auch in der deutschen Regierung scheint man die Klimakrise nicht so richtig ernst zu nehmen.

Religiosität und Wissenschaftsfeindlichkeit gehen oft Hand in Hand. Tangier Island, eine paradiesische kleine Insel im US-Bundesstaat Virginia, droht durch den steigenden Meeresspiegel zu versinken. Doch die Bewohner vertrauen auf Gott und wollen die Klimakrise nicht wahrhaben. Für die jüngeren Insulaner bedeutet das: Sie werden das Paradies verlassen müssen – auch ohne den Apfel der Erkenntnis gepflückt zu haben.

Auch Deutschlands Politiker nehmen Klimakrise nicht wirklich ernst

Doch nicht nur auf der Insel, auch im Obersten Gericht der USA tut man sich schwer mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dank Trump, der den Kurs des Supreme Courts durch die Ernennung dreier religiöser und konservativer Richter prägte. Dort beschränkte man zuletzt die Umweltbehörde. Die Ziele zur Eindämmung der Erderwärmung rücken dadurch erneut ein Stück in die Ferne.

In Deutschland ist der Bruch zwischen Realität und Wahrnehmung – zumindest solange die AfD nur die pöbelnde Partei am Rande ist – derzeit weniger extrem. Immerhin: Hier ist man sich an den entscheidenden Stellen einig, dass es den Klimawandel gibt. Doch auch wir spielen auf Zeit, die wir nicht haben.

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Der Windkraftausbau an Land ist rückläufig, der Tankrabatt subventioniert die Verbrennung fossiler Energien mit drei Milliarden Euro, das Aus für den Verbrennungsmotor bis 2035 wurde verwässert und die Idee des Tempolimits überlebte nicht mal die Koalitionsverhandlungen. Deutschlands regierende Politiker sind nicht wissenschaftsfeindlich – sie machen jedoch auch nichts aus dem Wissen. Natürlich, niemand will auf das Gewohnte und Komfortable verzichten. Doch das bedeutet: Nobel geht die Welt zu Grunde.

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