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Kliniken im Krisenmodus: „Corona ist noch nicht vorbei“

Seit März hat sich der Krankenhausbetrieb deutlich verändert: Planbare Operationen wurden abgesagt, um Intensivbetten für Corona-Patienten freizuhalten und Vorgaben zur Infektionsvermeidung prägen den Klinikalltag. Obwohl nun erste Schritte übernommen werden, damit eine reguläre Behandlung wieder stattfinden kann, rechnen Krankenhäuser noch mit mehreren Monaten Krisenmodus.

Frei gehaltene Personal- und Intensivkapazitäten sind, laut dem Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft Georg Baum, weiter erforderlich. Auch wegen einer drohenden zweiten Welle im Herbst sei eine Rückkehr zur Regelversorgung bis weit ins nächste Jahr hinein sicherlich nicht möglich. „Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei“, gibt Baum trotz der abnehmenden Infektionszahlen zu bedenken.

Begrenzte Kapazitäten bei der Vergabe von Intensiv-Betten

Obwohl die Zahl der Klinik-Aufnahmen von Covid-19-Patienten sinke, seien die Kapazitäten aufgrund der Infektionsschutz-Regelungen weiter begrenzt. So ist eine Versorgung im Mehrbettzimmer kaum noch möglich, erklärt Baum.

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Zugleich sei die Anzahl freier Intensivbetten im Vergleich zu vor zwei Monaten um rund 2000 deutlich gesunken. Nach Baum werden verstärkt schwere Operationen vorgenommen und es ist eine deutliche Zunahme von Patienten mit allen Krankheitsbildern in den Notaufnahmen zu verzeichnen.

Normale Auslastung der Kliniken ist noch nicht erreicht

Seit März sind deutschlandweit etwa 30.000 Patienten, davon 15.000 auf der Intensivstation, wegen Corona im Krankenhaus behandelt worden. Aktuell sind 1500 Corona-Patienten in den Kliniken, davon 400 in der Intensivmedizin. Laut Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin sind bundesweit derzeit 11.000 Intensivbetten frei.  „Noch haben wir eine normale Auslastung nicht erreicht“, sagte Baum. (vst)

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