• Foto: obs/Hamburg Cruise Days/Jan Schugardt

Gar nicht öko: Die Landstrom-Pleite bei den Cruise Days

Zwölf Kreuzfahrtschiffe nahmen im September 2019 an den Cruise Days im Hamburger Hafen teil. Wie viele der Schiffe während des dreitägigen Events Landstrom bezogen, wollte der Linken-Abgeordnete Norbert Hackbusch in einer Kleinen Anfrage wissen. Antwort des Senats: Keins. Nicht einmal die „saubere Aida Sol“, die die große Parade anführte.

Tatsächlich nutzen selbst landstromfähige Luxusliner die 10-Millionen-Euro Steckdose im Hafen kaum. Im 3. Quartal 2019 bezog nur die „Aida Sol“ bei sechs Aufenthalten die emissionsfreie Energie, obwohl sie den Hafen zehn Mal anlief.

Neuer Inhalt (5)

Einzig die „Aida Sol“ nutzt bisher den Landstrom, aber nicht bei jeder Liegezeit.

Foto:

dpa

Drei weitere Kreuzfahrtriesen, die Hamburg anlaufen und die technischen Möglichkeiten haben, können die Stromtankstelle am Terminal in Altona überhaupt nicht nutzen: „Aida Perla“, „MSC Preziosa“ und „Queen Mary“ sind zu groß und passen nicht an den Anleger, wie aus einer früheren CDU-Senatsanfrage hervorgeht.

Neuer Inhalt (10)

Norbert Hackbusch, Linke

Foto:

picture alliance/dpa

Norbert Hackbusch, Hafensprecher der Links-Fraktion, ist sauer: „Hamburg rühmt sich Vorreiter für Landstrom zu sein. Aber bei der Show für die Kreuzfahrer wird die Aida Sol, obwohl landstromfähig, nicht am Landstrom angeschlossen.“

Dabei stoßen die Luxusdampfer alleine knapp 10 Prozent des Stickoxides aus, das der gesamte Hamburger Autoverkehr im Jahr verursacht, wie eine Studie der NABU Partnerorganisation Transport & Environment ergab.

Hamburg: Künftig nur noch saubere Kreuzfahrtschiffe bei den Cruise Days?

Die Frage, ob in Zukunft nur noch saubere Kreuzfahrtsschiffe an den Cruise Days teilnehmen sollten, verneint der Senat in seiner Antwort. Begründung: Eine Beschränkung der Teilnahme wäre „nicht verhältnismäßig“. Der Behörde sei „kein Kausalzusammenhang bekannt“ zwischen den Cruise Days und den erhöhten Stickstoffoxid-Messungen in den Straßen am Hafen. Norbert Hackbusch: „Dieser Satz ist eine Frechheit“.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp