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Cannabis in Hamburg: Was für eine Legalisierung spricht – und was dagegen

Dass es in einigen Staaten der USA erlaubt ist, Marihuana zu konsumieren, ist bekannt. Nun ziehen vier weitere Staaten nach. Auch in Hamburg sorgt die grüne Droge immer wieder für Diskussionen, denn auch hier ist es kein seltenes Bild: Hamburger sitzen in geselliger Runde im Park, hören Musik und drehen sich dabei grüne Krümel in ein langes Blättchen. Egal ob jung oder alt, reich oder arm – Cannabis scheint in vielen Gesellschaftsschichten eine akzeptierte Droge zu sein. Gegner gibt es dennoch. 

„Häufiger Konsum von Cannabis führt langfristig zu Störungen der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit und kann sich zu einer Abhängigkeit entwickeln“, so Anja Segert, Pressesprecherin der Sozialbehörde in Hamburg. Bei etwa sechs Prozent der Hamburger Jugendlichen können Indizien für einen problematischen Konsum ermittelt werden, so eine Mitteilung aus dem Präventionsangebot der Behörde „Bleib stark! Bleib du selbst“. Peter Zamory, Sprecher für Drogen und Sucht der Grünen Bürgerschaftsfraktion, sieht allerdings auch Vorteile.

Video: Das sagen die Hamburger zur Legalisierung von Cannabis

Hamburg: Die Grünen fordern Legalisierung von Cannabis

„Ich habe als Arzt mit der Verordnung von medizinischem Cannabis beispielsweise bei chronischen Schmerzsyndromen sehr gute Erfahrungen gemacht“, erklärt Zamory. Außerdem könne eine Legalisierung dem organisierten Verbrechen entgegenwirken. Eine kontrollierte Abgabe in kleinen Mengen, zum Beispiel über Apotheken, wie es in Kanada oder Uruguay geschehe, würde einer Kriminalisierung entgegenwirken. 

„Kein Rauschmittel ist ohne Risiko. Alkohol und Nikotin richten ganz legal extrem viel Schaden an und der Staat verdient daran“, sagt Zamory. Er fordert: „Das muss beendet werden“. Er betont dennoch, es müsse dann einen konsequenten Jugendschutz geben. 

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Auch die Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) hat vor drei Jahren beschlossen, sich für eine regulierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene einzusetzen. Cornelia Kost, stellvertretende Vorsitzende der HLS erklärt, dass es trotz des Verbotes für Erwachsene und Jugendliche leicht sei, Cannabis zu erwerben. Auf dem Schwarzmarkt gebe es allerdings keine Jugendschutzstandards oder eine Aufklärung über Wirkung und Gefahren des Konsums. Eine regulierte Abgabe von Cannabis in staatlich lizensierten Fachgeschäften könne die Lösung sein. 

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