Anti-Reichen-Demo auf Sylt: Damit rechnet die Polizei
Auf Sylt wird es am Samstag laut: Das linke Bündnis „Wer hat, der gibt“ plant mehrere Veranstaltungen auf der Nordseeinsel. Das Ziel ist eindeutig: die „Großerben und Einkommenseliten“ zu stören, wie es in einer Mitteilung der Veranstalter:innen heißt. Worauf muss sich Sylt am Wochenende einstellen?
Die Polizei rechnet vor Ort wegen der Demonstration mit Verkehrsbehinderungen. Das Bündnis „Wer hat, der gibt“ hat neben einer Demonstration in Westerland auch einen Umzug nach Kampen angemeldet. Die Insel bleibe aber weiter erreichbar, sagte ein Sprecher der Polizei. Mit den Demos richten sich die Organisatoren gegen verschwenderischen Luxus und soziale Ungerechtigkeit. Erwartet werden mehrere Hundert Teilnehmer:innen.
Linke Demo auf Sylt: Demonstranten reisen mit 9-Euro-Ticket an
„Wer hat, der gibt“ kündigte an, dass Demonstrant:innen mit dem 9-Euro-Ticket unter anderem aus Hamburg, Köln, Berlin, Bremen oder Münster anreisen würden, „um die Reichen in ihren Feriendomizilen zu stören“. Sylt stehe sinnbildlich für die Wirtschafts- und Sozialpolitik der vergangenen Jahrzehnte.
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Sylts Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos) hatte auf Facebook mit dem Hinweis reagiert, dass die Insel mehr sei als der Urlaubsort von reichen Menschen und auch soziale Probleme habe. Dafür erhielt er zahlreiche und weit überwiegend zustimmende Reaktionen auf Facebook.
Sylt: Bis zu 500 Teilnehmer bei Demo erwartet
Nach Angaben des Kreises Nordfriesland soll es am Samstag auf dem Rathausvorplatz von 13 Uhr bis 21.30 Uhr Redebeiträge und Musik geben. Erwartet werden zunächst etwa 30 und später am Abend bis zu 500 Teilnehmer:innen. Außerdem soll es zwischen 12 Uhr und 17 Uhr einen Umzug von Westerland nach Kampen geben – rund 250 Teilnehmer:innen werden erwartet.
Die Linke in Schleswig-Holstein rief zur Teilnahme an den Demos auf. „Während die Armutsquote in Deutschland in der Corona-Krise auf einen Rekordwert gestiegen ist, knallen bei den Reichen weiter die Korken“, begründete die Partei ihren Aufruf. „Wir wollen die Forderung, Vermögen gerecht zu verteilen, nach Sylt tragen.“ (dpa/mp)