Wissing
  • Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) beim Bahnfahren. Er will erst einmal keine Nachfolgeregelung für das 9 Euro-Ticket.
  • Foto: picture alliance/dpa/Britta Pedersen

9 Euro-Ticket: Keine Macht den Erbsenzählern!

Das 9-Euro-Ticket ist wohl das spannendste Experiment, auf das sich die Ampel bisher eingelassen hat. Es wäre eine Enttäuschung, wenn sich die Koalition nicht aufraffen könnte, schnellstmöglich eine Nachfolgeregelung dafür zu erarbeiten.

Denn es wird überragend gut angenommen, passt als Entlastungsmaßnahme in die heutigen Krisenzeiten und könnte der wichtigste Grundstein für eine Mobilitätswende sein, wie sie das Land und das Klima dringend brauchen. Allerdings sind die nun ins Spiel gebrachten 69 Euro eher ein schlechter Witz! Das ist eindeutig viel zu teuer.

Die Autoindustrie hat ein Vielfaches erhalten

Das 9-Euro-Ticket kostet den Staat für drei Monate 2,5 Milliarden Euro. Hochgerechnet auf ein Jahr wären das zehn Milliarden Euro. Bei einem Preis von beispielsweise 29 Euro sänke der Betrag entsprechend. Das ist ein Bruchteil der Subventionen, die beispielsweise die Autoindustrie hierzulande über die Jahrzehnte erhalten hat.

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Wenn also Politiker darauf verweisen, ein wirklich billiges Ticket sei auf Dauer nicht zu finanzieren, outen sie sich als Erbsenzähler und Ideologen: Ihnen ist offensichtlich ein jederzeit ausgeglichener Haushalt („schwarze Null“) wichtiger als gesellschaftlicher und ökologischer Fortschritt. Kleinkarierter geht es kaum!

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