„Kliemannsland“: Fynn Kliemann tritt als Geschäftsführer zurück
Fynn Kliemann ist Influencer, Musiker, Youtuber und vieles andere. Sein bekanntestes Projekt ist vermutlich das „Kliemannsland“. Der Maskenskandal um den 34-Jährigen hat die bislang so harmonische Welt auf dem Bauernhof im niedersächsischen Ort Rüspel bei Elsdorf jedoch auf den Kopf gestellt. Die Mitarbeiter des Kreativzentrums versuchen seither, allen negativen Entwicklungen zum Trotz den Hof zu retten. So richtig von Kliemann distanzieren wollten sie sich dabei zunächst nicht. Jetzt ist Kliemann raus.
Das „Kliemannsland“ hatte am 19. Juni ein fast halbstündiges Video bei Youtube veröffentlicht. Darin verkünden die Mitarbeiter, sie hätten sich in den vergangenen Jahren von Kliemann distanziert. Gemeint war damit jedoch lediglich, dass der Gründer immer weniger in Projekte und ins Tagesgeschäft involviert war. Eine konkrete Entflechtung fand nicht statt. Im Gegenteil: Am Ende des Videos sagt ein Mitarbeiter solidarisch: „Natürlich stehen wir hinter ihm”. Auch blieb Kliemann weiterhin neben Bastian Orthmann offiziell Geschäftsführer.
Damit ist nun Schluss: Mit Wirkung zum 15. Juli 2022 wurde im Handelsregister eingetragen, dass Kliemann nicht mehr Geschäftsführer des „Kliemannslandes“ ist. Bastian Orthmann hat nun allein das Sagen auf dem Hof.
Fynn Kliemann nicht mehr Geschäftsführer vom „Kliemannsland“
Mit Kliemann gehen auch Sigurd Frank, Sven Junker und Tim Schäfer. Sie hatten dabei geholfen, das „Kliemannsland“ aufzubauen. Die drei leiten jedoch weiterhin das Unternehmen „Cineteam Hannover“, das Dokus und Reportagen für Kunden wie „Funk“ oder den NDR produziert.
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Das „Kliemannsland“ soll nach eigenen Angaben die Möglichkeit bieten, kreative Projekte umzusetzen. Außerdem wird der Hof als Veranstaltungsort genutzt. Seit Mai diesen Jahres ist auf dem Hof in der Eichenstraße in Rüspel aber nichts mehr, wie es war. Ein Recherche-Team der ZDF-Sendung „Neo Magazin Royale“ des Satirikers Jan Böhmermann deckte damals auf, dass Kliemann falsche Angaben beim Handel von Corona-Schutzmasken gemacht hatte .
Die Staatsanwaltschaft Stade hat mittlerweile ein Ermittlungsverfahren gegen Kliemann eingeleitet. Es wird unter anderem wegen Betrugsverdachts gegen ihn ermittelt. Kliemann soll Mund-Nasen-Bedeckungen aus angeblich fairer europäischer Produktion verkauft haben, die tatsächlich aber zu Dumping-Löhnen in Bangladesch hergestellt wurden.