Männer sollen zwei Tonnen Kokain in Containern geschmuggelt haben
Rund zwei Tonnen Kokain soll eine Gruppe von Drogenhändlern von Südamerika nach Hamburg geschmuggelt haben. Versteckt waren die Drogen in speziellen Hohlräumen in Kühlcontainern. Jetzt stehen zwei Mitglieder der Bande vor Gericht.
Das Kokain kam kiloweise – versteckt in Containern mit Bananen, Reis oder Brokkoli aus Südamerika. Im Hamburger Hafen nahmen die Drogenhändler die Ware in Empfang und verteilten sie. So steht es in der Anklage. Zwei Männer müssen sich ab Freitag unter anderem wegen gemeinschaftlichen bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln und Einfuhr von Betäubungsmitteln vor dem Hamburger Landgericht verantworten.
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Gemeinsam mit anderen sollen die beiden 35 und 36 Jahre alten Männer in unterschiedlicher Konstellation seit dem Frühjahr 2019 Kokain in ganz großem Stil geschmuggelt haben. „Das Kokain wurde jeweils auf dem Seeweg in Containern aus Südamerika in den Hamburger Hafen geschmuggelt und nach Manipulation des Containerabfertigungsprozesses von instruierten Lkw-Fahrern aus dem Hafen an einen für die Bergung des Kokains geeigneten Ort gebracht“, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Am 28. Oktober 2019 nutzten sie einen Kühlcontainer mit Brokkoli, um in den Wartungsklappen rund 23 Kilogramm Kokain von Ecuador nach Hamburg zu schmuggeln. Allerdings wurde die Ware vorher vom niederländischen Zoll in Rotterdam sichergestellt.
Am 4. März 2020 sollen sie einen mit Bananen beladenen Container abgeholt und ihn ein eine Lagerhalle in Dollern gebracht haben. Darin versteckt in eigens dafür präparierten Hohlräumen: 154 Kilogramm Kokain. Der Container wurde auf einem Parkstreifen abgestellt und später von der Polizei sichergestellt. Das Kokain soll laut Anklage für den Weiterverkauf insbesondere in Hamburg bestimmt gewesen sein. Drei Wochen später wurden auf die gleiche Weise 381 Kilogramm Kokain aus einem weiteren Kühlcontainer geborgen.
Kokain in großem Stil geschmuggelt: zwei Männer vor Gericht
Ende Juni 2020 entdeckten GER-Ermittler („Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift“) dann 1,2 Tonnen, die ebenfalls der Gruppe zugeordnet werden, in einer Reis-Lieferung. Mitte Juli 2020 zogen Zöllner in London einen Container aus dem Verkehr, der für den Hamburger Hafen bestimmt war. Der Inhalt: 380 Kilo Koks.
Insgesamt soll die Bande rund zwei Tonnen Kokain nach Deutschland und Europa eingeführt haben.
Nachdem die Polizei die Verdächtigen schon länger im Visier hatte, schlug sie am 15. Dezember 2020 zu und durchsuchte gemeinsam mit Beamten des Zollfahndungsamts 38 Wohnungen und Gewerberäume in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen. Dabei stellten die rund 500 Beamten insgesamt mehr als 125.000 Euro Bargeld, zehn Schusswaffen, einen BMW X6 und kleinere Mengen verschiedener Drogen sicher. 15 Haftbefehle wurden vollstreckt.
Zwei der Männer stehen ab Donnerstag vor Gericht. Es sind insgesamt 32 Verhandlungstage angesetzt.