Corona-Erlasse in Hamburg: Bordelle und Winterdom öffnen, Maskenmuffel zahlen doppelt
Auf diese Meldung hat das älteste Gewerbe der Welt lange gewartet: Nach monatelangem Corona-Shutdown wird Prostitution in Hamburg vom 15. September wieder erlaubt. Das erklärte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) auf der Landespressekonferenz am Dienstag. Weitere Lockerungen gibt es in Hamburg bei Stadionveranstaltungen und traditionellen Festen wie dem Winterdom. Teurer wird es für Maskenverweigerer, die künftig mit einem Bußgeld von 80 Euro zur Kasse gebeten werden.
Um mögliche Infektionen auch im Rotlichtgewerbe nachverfolgen zu können, seien die Prostituierten verpflichtet, Kontaktlisten zu führen und nach Terminabsprache zu arbeiten. „Nicht zulässig sind weiterhin Prostitutionsveranstaltungen und Prostitution in Fahrzeugen“, sagte Leonhard.
Lockerungen für Bordelle, Stadionveranstaltungen und traditionelle Feste
Ausschlaggebend für die Wiederzulassung sei gewesen, dass sie im Einklang mit den benachbarten Bundesländern Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen erfolge, um Abwanderungen zu vermeiden. Außerdem sei die Entscheidung im Lichte von Gerichtsentscheidungen gefallen, so die Senatorin weiter.
Künftig sind in Hamburg auch wieder Stadionveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen möglich. Voraussetzung sei, dass die Stadien über mehr als 10 000 Plätze verfügen, kein festes Dach haben und die Veranstaltung „von herausragender Bedeutung für Deutschland“ sei, sagte die Senatorin.
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Für den Hamburger SV und den FC St. Pauli bedeutet diese Entscheidung deshalb aber nicht, dass sie ihre Heimspiele in der 2. Bundesliga künftig automatisch wieder vor mehr als 1000 Zuschauern austragen dürfen. „Dies ist keine regelhafte Genehmigung von Bundesliga-Veranstaltungen“, sagte Leonhard.
Hoffnung für den Hamburger Winterdom
Hoffnungen dürfen sich auch die Dom-Liebhaber machen. Nachdem Frühjahrs- und Sommerdom Corona-bedingt ausfallen mussten, wolle man den Winterdom vom 6. November bis 6. Dezember stattfinden lassen. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass sich die Corona-Pandemie nicht weiter verschärfe. „Das heißt, die Lage muss auch im November noch stabil sein.“
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Sollte der Dom stattfinden, werde die Besucherzahl auf 6000 begrenzt, um Abstände auf dem Gelände einhalten und Schlangen vor den Fahrgeschäften vermeiden zu können. Das Heiligengeistfeld solle dafür eingezäunt und Notausgänge mit Sicherheitspersonal ausgestattet werden, erklärte Leonhard.
Neue Corona-Regeln in Hamburg: Maskenmuffel zahlen 80 Euro
Schon ab Donnerstag sollen Verstöße gegen die Maskenpflicht in Hamburg mit 80 Euro Bußgeld geahndet werden. Bislang müssen Maskenverweigerer nur in Bussen und Bahnen mit einer Vertragsstrafe von 40 Euro rechnen. Das neue Bußgeld soll nun in allen öffentlichen Bereichen erhoben werden, also auch im Einzelhandel. (dpa)