Gespräche laufen: Marine-Hochzeit soll Rüstungsgiganten entstehen lassen
Das könnte ein riesiger Schritt im Marineschiffbau werden. Die drei deutschen Werften Lürssen, ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) und German Naval Yards (GNYK) führen Gespräche über eine mögliche Zusammenlegung. Aus Konkurrenten könnten damit Partner werden.
Durch diese mögliche Zusammenlegung der Bremer Werft Lürssen und den beiden Kieler Werften ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) und German Naval Yards (GNYK) soll nach Informationen des Norddeutschen Rundfunks die größte deutsche Werft entstehen.
Die Bundesregierung unterstützt das Vorhaben und habe dabei auch die Rolle des Moderators inne, heißt es. Ein Sprecher des Bremer Unternehmens Lürssen teilte mit, das Unternehmen halte eine Konsolidierung der Systemhäuser im deutschen Marineschiffbau für sinnvoll und erforderlich, um dadurch nachhaltig die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Den Stand der Gespräche kommentierte er indes nicht. TKMS und German Naval Yards wollten sich nicht äußern.
Marine-Hochzeit geplant: Ein neuer deutscher Werftkonzern
Am Anfang des Jahres hatte sich ein Konsortium um das niederländische Unternehmen Damen Shipyards in einem Bieterverfahren gegen ThyssenKrupp Marine Systems und German Naval Yards durchgesetzt. Damit hat das Konsortium den Zuschlag für das bislang größte Rüstungsprojekt der bundesdeutschen Marine bekommen, das Mehrzweckkampfschiff MKS 180 mit einem Volumen von 5,5 Milliarden Euro.
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Politiker und Experten fragen sich seitdem, wie die Zukunft des deutschen Werftstandorts aussehen soll. Die französische Naval-Group zum Beispiel beschäftigt mehr als 13.000 Mitarbeiter und gehört mehrheitlich dem Staat. Aufträge vergibt die französische Regierung fast ausschließlich national.
Neuer deutscher Werftkonzern: Lürssen, TKMS und GNYK in Gesprächen
Das geplante neue Unternehmen soll sich dabei ausschließlich auf den Marineschiffbau konzentrieren, wie der NDR aus Verhandlungskreisen erfuhr. Auch wenn die Gespräche schon länger laufen, gibt es noch viele Hürden. So hatte German Naval Yards aus Kiel die Entscheidung im Bieterverfahren um den Auftrag zum Mehrzweckkampfschiff gerügt.
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Zuletzt hatte das Unternehmen verkündet, den vollen Rechtsweg ausschöpfen zu wollen und notfalls beim Oberlandesgericht in Düsseldorf gegen das Ausscheiden aus dem Vergabeverfahren Klage einzureichen. Damit würde sich der Bau der vier neuen Schiffe für die Deutsche Marine deutlich verzögern.
Geplanter neuer Werftkonzern: Zukünftige Heimat noch unklar
Der Zusammenschluss könnte die deutschen Konkurrenten zu Partnern machen und die Streitigkeit um die Vergabe lösen. Wo der neue Konzern beheimatet sein wird und welche Rechtsform dieser haben wird, muss noch geklärt werden. (dpa)