„Corona Kriegswaffe der USA“: Hamburger Politiker mit wirren Verschwörungstheorien
Woher kommt das Coronavirus? Wer profitiert von seiner Ausbreitung? Und gibt es das Virus überhaupt? Im Internet kursieren die wildesten Verschwörungstheorien zu SARS-CoV-2. In Hamburg hat jetzt der Linken-Politiker Mehmet Yildiz noch einen drauf gesetzt: Für ihn ist das Virus ein Kriegsmittel des westlichen Imperialismus!
Im Interview mit dem türkischsprachigen Nachrichtenportal „Avrupa Postası“ erklärte Mehmet Yildiz: „Dieses Virus ist nicht von selbst aufgetreten, Corona ist ein Labor-Virus und dient den Imperialisten dazu, China aufzuhalten und den Klassenkampf von oben zu verschärfen.“
Linken-Politiker: „Coronavirus wird als Kriegswaffe eingesetzt“
Zwar betonte Yildiz, der in seiner Partei Fachsprecher für Kinder und Sport ist, dass das Coronavirus „auf jeden Fall ernst genommen werden sollte“ und die Bevölkerung sich an die Empfehlungen der Behörden halten müsse. Er fügte aber hinzu: „Wichtig ist auch, seine Entstehung aufzuklären, zu analysieren, wem es nützt und zu erfahren, ob es sich bei dem Virus etwaig um eine Corona-Kriegswaffe handeln kann.“
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Aus Sicht des 42-Jährigen wurde Sars-CoV-2 gezielt „im Labor entwickelt“ und von den USA als Instrument ihrer „biologischen Kriegsführung“ eingesetzt, um die chinesische und die europäische Wirtschaft zu schwächen und ihre einstige weltweite „Hegemonialstellung“ zurückzuerobern. Kein Zufall sei es auch, dass ausgerechnet der Iran – Erzfeind der USA – so stark von dem Virus betroffen ist.
Yildiz: „Rettung nur für Kapitalbesitzer“
Yildiz kritisiert, dass nun vor allem die „Kapitalbesitzer“ im Fokus möglicher Rettungsprogramme stehen. „Der Mittelstand wird mit weniger abgespeist und die hauptsächlichen Leidtragenden werden die Finanzschwachen, Obdachlose und Geflüchtete sein“, so Yildiz, der seit 2008 Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft ist.
„Die Linke“ in Hamburg: Fraktion distanziert sich
Die Partei „Die Linke“ reagierte geschockt auf die Aussagen ihres Genossen. In einer Mitteilung mit der Überschrift „Wirre Theorien schaden nur“ distanzierten sich die Fraktionsvorsitzende Sabine Boeddinghaus und Landessprecher David Stoop „ausdrücklich“ von den Ansichten ihres Parteikollegen. „Wir alle brauchen einen kühlen Kopf und überlegtes Handeln. Wirre Theorien und durchsichtige Schuldzuweisungen helfen in dieser Situation absolut niemandem. Im Gegenteil, sie schüren Angst und behindern die Eindämmung und Bekämpfung der Pandemie“, heißt es in dem Schreiben.