• Das berühmte Afrika-Panorama von Hagenbeck. Im Moment sind die Flamingos und Co. dort unter sich. Der Park ist geschlossen, nur die Tierpfleger sind da.
  • Foto: Hagenbeck

„Die Tiere müssen trotzdem fressen“: Dramatischer Hilferuf von Hagenbeck

Stellingen –

Der Verband der Zoologischen Gärten schlägt Alarm. Er fordert für Deutschlands Zoos ein Soforthilfe-Programm vom Staat in Höhe von 100 Millionen Euro. Denn weil sie wegen Corona geschlossen sind, verlieren große Zoos jede Woche Umsätze in Höhe von einer halben Million Euro – die Tiere müssen natürlich trotzdem versorgt werden.

Das gab es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht bei Hagenbeck: Der Zoo ist seit vielen Tagen geschlossen. Aber natürlich müssen vom großen Elefanten bis zum kleinsten Fisch alle Tiere weiterhin versorgt werden. „Wir haben tägliche Kosten von 41.000 Euro“, so eine Sprecherin. Im Tierpark werden 1.850 Tiere versorgt, im Tropen Aquarium noch einmal 14.300.

Hagenbeck Pfleger

Walross Thor bekommt eine Eistorte. Die Tiere im Eismeer haben derzeit niemanden, der ihnen beim Fressen zuschaut. Ihnen wird es egal sein.

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dpa

Wer kann, der ist derzeit bei Hagenbeck im Homeoffice. Aber die Pfleger sind alle im Einsatz, damit die Tiere weiterhin gut versorgt sind. Aber Hagenbeck ist ein privater Zoo ohne staatliche Zuschüsse (außer einmaligen Zahlungen für Baumaßnahmen). „Jetzt brechen uns durch die fehlenden Eintrittsgelder alle Finanzierungen weg“, so die Sprecherin weiter.

Hagenbeck stellt 150 Saisonarbeiter erst mal nicht ein

Außerhalb der Saison arbeiten bei Hagenbeck 150 festangestellte Mitarbeiter, ab April sind es normalerweise sogar 300, durch die Saison-Arbeitskräfte. Die sind jetzt gar nicht erst eingestellt worden. Auch für viele Kleinverdiener ein schwieriger Verlust von Einkommen.

Hagenbeck Clown

Ein Clownfisch im Tropen Aquarium von Hagenbeck. Dort leben 14.300 Tiere, die gefüttert werden müssen.

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dpa

Um den Gästen trotzdem die neu geborenen Tiere zu zeigen, passiert jetzt ganz viel auf Facebook und ab sofort gibt es auch ein Instagram-Account des Zoos.

Corona: Verband der zoologischen Gärten (VDZ) fordert Hilfe

Der Verband der Zoologischen Gärten (VDZ) hat sich deshalb in einem Brief direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt und fordert ein Sofortprogramm von 100 Millionen Euro für Deutschlands 56 im Verband organisierte Zoos.

VDZ-Präsident Jörg Junhold (Zoodirektor in Leipzig): „Anders als andere Einrichtungen können wir Zoos unseren Betrieb nicht einfach runterfahren – unsere Tiere müssen ja weiterhin gefüttert und gepflegt werden. Momentan arbeiten wir aber ohne Einnahmen bei gleichbleibend hohen Ausgaben.“

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Wie gravierend die Lage sei, lasse sich daran erkennen, dass ein einzelner großer Zoo aktuell einen wöchentlichen Umsatzverlust von etwa einer halben Million Euro zu verkraften habe.

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