Ladensterben in der City: Karstadt Sports und Kaufhof schließen – Alsterhaus rüstet auf
Altstadt –
Das Ladensterben in der Hamburger Innenstadt geht weiter: Seit Mittwoch ist Kaufhof in der Mönckebergstraße dicht. Am Samstag schloss auf der anderen Straßenseite auch Karstadt Sports. Etliche Beschäftigte verlieren damit ihren Job und ihre Existenzgrundlage. Die Schließungen infolge der Corona-Pandemie brachten den Konzern in eine finanzielle Schieflage. Ganz anders sieht dafür beim Alsterhaus aus: Coronabedingte Notlage? Mitnichten. Der Konsumtempel für Luxus rüstet auf.
Im Alsterhaus am Jungfernstieg laufen die Umbauarbeiten auf Hochtouren. Bis Juli soll der Luxustempel modernisiert und vor allem mit neuen Restaurants aufgewertet werden, wie Alexandra Bagehorn, Alsterhaus-Chefin, dem „Abendblatt” erzählte. „Es sind wahrscheinlich auch Hamburger Gastronomen dabei”, so Bagehorn. Die Namen seien aber noch geheim. Im Januar wird auf der Verkaufsfläche für Damenmode im zweiten Stock ein Café mit Alsterblick eröffnen. Danach soll die vierte Etage, die der Gourmet-Restaurants, erweitert werden, so dass bis Juli 2021 fünf neue und internationale Restaurants eröffnen – inklusive Blick auf die Alster.
Alsterhaus in Hamburg baut um: Neue Restaurants und Cafés im Luxustempel
Bisher sind die zwei Restaurants auf dem Dach des Kaufhauses über einen separaten Eingang von der Poststraße zu erreichen. In Zukunft sollen Kunden die Lokale auch über den Jungfernstieg, der aktuell autofrei umgebaut wird, erreichen können. In der zweiten Etage, die der Damenmode, eröffnet dann im November eine große Designerfläche.
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Auch während des Lockdowns in der Corona-Pandemie seien die Umbauarbeiten nach Plan fortgesetzt worden. Das Geld habe während der Corona-Krise nicht gefehlt, denn die KaDeWe Group investierte mehr als 80 Millionen Euro in das Alsterhaus.
Luxus-Shopping während der Corona-Krise im Alsterhaus bei Hamburgern beliebt
Luxusartikel würden auch während der Corona-Pandemie gut laufen: „Wenn man schon nicht reisen und groß ausgehen kann, gönnt man sich in diesen Zeiten etwas Besonderes für zu Hause”, sagte Bagehorn im Gespräch mit dem „Abendblatt”. Die ersten zwei Oktoberwochen seien „stark” gewesen, so die Alsterhaus-Chefin. Die Buchungen der exklusive Shopping-Suiten im fünften Stock seien durch Corona verstärkt worden. Hamburger seien dabei die wichtigsten Kunden, denn nur 20 Prozent der Kunden seien Touristen. Doch auch beim Luxushaus hätten sich Frequenzrückgänge bemerkbar gemacht.
Ladensterben in der City: Kaufhaus und Karstadt Sports in der Mönckebergstraße schließen
Am Mittwoch schloss Kaufhof an der Mönckebergstraße, Ende Januar folgt das Haus in Bergedorf. Die coronabedingten Schließungen der Läden von Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) setzen sich in den kommenden Wochen und im nächsten Jahr fort.
Rund 2500 Beschäftigte verlieren ihren Arbeitsplatz. Mehr als 1800 wechseln in die tarifvertraglich vereinbarten Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften. Auch das Alsterhaus zählt, wie Kaufhof in der Mönckebergstraße, zum Firmengeflecht der Signa-Gruppe.
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Bagehorn verfolge die Situation aufmerksam. „Aber für das Alsterhaus wird sich dadurch nicht viel ändern“, sagt sie. Das Luxushaus sei weiterhin für Kunden zwischen Alster und Jungfernstieg die erste Anlaufstelle.