Flieger bleiben am Boden – das droht Flugreisenden, wenn die Lufthansa-Piloten streiken.

Flugzeuge der Lufthansa auf einem Flughafen (Symbolbild) Foto: dpa

Lufthansa-Piloten: Droht jetzt der nächste Streik?

Warteschlangen, Wut und Chaos – der Streik des Bodenpersonals hat Tausenden Deutschen tüchtig die Nerven strapaziert. Kaum ist der Ausstand vorerst beendet, droht das nächste Flug-Ungemach in der Ferienzeit: Jetzt sind es die Lufthansa-Piloten, die womöglich demnächst am Boden bleiben.

Noch bevor Verdi über den Tarif für das Bodenpersonal verhandelt, will die Pilotengewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ (VC) am Sonntag ihre Urabstimmung unter den Lufthansa-Piloten beenden. Bei einer Zustimmung von mindestens 70 Prozent der Stimmberechtigten wäre die VC streikbereit. Das bedeutet aber noch nicht automatisch einen weiteren Streik, machte VC-Tarifvorstand Marcel Gröls klar. Dem „Spiegel“ sagte er: „Wenn sich die Mehrheit der Piloten dafür ausspricht, bedeutet das nicht, dass gleich gestreikt wird. Aber es ist ein Warnsignal. Und: Wir bluffen nicht.“

In dem Konflikt zwischen Gewerkschaft und Lufthansa geht es um die seit Monaten laufenden Tarifverhandlungen, die ziemlich erfolglos verlaufen, bisher mit sechs gescheiterten Verhandlungsrunden. Die Piloten fordern 5,5 Prozent mehr Vergütung und danach einen automatischen Inflationsausgleich.

Gewerkschafter: „Wir sind redebereit. Aber unsere Geduld ist begrenzt“

Muss man das verstehen? Schließlich verdienen Lufthansa-Kapitäne bis zu 280.000 Euro pro Jahr. Das Argument zählt für Gewerkschafter Gröls nicht: „Führungskräfte in anderen Branchen verdienen auch überdurchschnittlich, müssen sich aber nicht ständig rechtfertigen. Piloten tragen enorme Verantwortung: für Hunderte Millionen Euro teure, hochkomplexe technische Geräte – und vor allem für ihre Passagiere. Da kann es im Extremfall um Leben und Tod gehen“, sagt er.

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Gröls betont im Gespräch mit dem „Spiegel“: „Wir sind redebereit. Aber unsere Geduld ist begrenzt.“ Müssen Urlauber also Angst vor dem nächsten Streik-Drama im Hause Lufthansa haben? Gröls: „Ich habe einen Grundoptimismus. Und Vertrauen, dass die Beteiligten am Verhandlungstisch Lösungen finden können.“

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