St. Paulis Saliakas sieht Rot – und „alle haben sich gewundert“
Ja, zugegeben. Besonders geschickt hatte es nicht ausgesehen, wie Manolis Saliakas in der 74. Minute im Pokalspiel gegen den SV Straelen (4:3) nach dem Ball gegrätscht hatte, gleichwohl Tashioki Miyamoto deutlich früher an der Kugel gewesen ist. Aber ein Platzverweis, den Referee Tom Bauer aus Mainz gegen den Griechen des FC St. Pauli aussprach, war die Aktion auf keinen Fall.
Saliakas merkte schon während des Rutschens, dass er es besser hätte lassen sollen, winkelte die Beine extra noch an, um Miyamoto nicht allzu heftig zu treffen. Der Crash war amtlich, der Japanaer hatte sich unzweifelhaft weh getan, aber Saliakas ging sofort zu ihm, entschuldigte sich glaubhaft innig und wartete, bis Miyamoto wieder stehen konnte. Das war der Moment, in dem er gehen musste.
St. Pauli-Coach Schultz verwundert über Platzverweis
Bauer hatte lange überlegt. Offensichtlich zu lange, als dass am Ende eine angebrachte Entscheidung hätte rauskommen können. „Aus meiner Perspektive ganz bestimmt nicht, alle haben sich gewundert“, sagte Timo Schultz auf die Frage, ob er den Platzverweis für berechtigt erachte. „Aber ich sitze auch 70, 80 Meter weit weg. Ich schau mir das nochmal im Fernsehen an.“
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Der Coach wird seine Meinung danach kaum groß ändern. „Für Manos ist es ärgerlich, dass er im Pokal erstmal gesperrt ist“, sagte Schultz. „Aber ich hab es ja nach dem Hannover-Spiel schon gesagt: Schiedsrichter müssen ihre Entscheidungen treffen. Und das Weiterkommen lässt uns auch die Rote Karte verschmerzen.“