Jena
  • Jena-Fans im Pokalspiel gegen Wolfsburg (Symbolfoto)
  • Foto: imago/Picture Point LE

Eklat nach Pokal-Krimi: Wolfsburg-Profis von Jena-Fans attackiert

Der Last-Minute-Sieg des VfL Wolfsburg rückte schnell in den Hintergrund. Chaoten aus Jena sorgten nach dem Abpfiff für unschöne Szenen.

In der Nachspielzeit bewahrte Omar Marmoush den VfL Wolfsburg vor der Verlängerung, doch das unwürdige Nachspiel außerhalb des Platzes konnte auch er nicht verhindern. Die Attacken gegnerischer Fans auf einige Wölfe-Profis ließen den Last-Minute-Sieg des turmhohen Favoriten beim Debüt seines neuen Trainers Niko Kovac in den Hintergrund rücken.

Schon Minuten vor dem Lucky-Punch hatten die Carl-Zeiss-Fans hämische Gesänge angestimmt. „1. Liga, keiner weiß warum“, riefen sie. Dann ließ Marmoush mit seinem Kopfball nach einem Freistoß von Josip Brekalo Jena verstummen – und es kam zum unschönen Nachspiel.

Attacke auf Wolfsburger Spieler nach Last-Minute-Sieg in Jena

Wie der „kicker” berichtete, wurden Pavao Pervan, Kevin Paredes, Jakub Kaminski, Bartol Franjic und Bartosz Bialek auf dem Weg zum Mannschaftsbus von Jena-Anhängern attackiert. Es sei auch zu Schubsereien gekommen, ehe sich die Spieler kurz darauf in einen „gesicherten Bereich“ zurückziehen konnten.

Kovac wählte deutliche Worte. „Wenn es so gewesen ist, dann ist das natürlich nicht das, was wir als Fußballfreunde, Fußballfans oder Fußballfanatiker sehen möchten“, sagte er: „Diejenigen, die das zu verantworten haben, werden sicherlich auch dementsprechend sanktioniert werden.“


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Davon ist auszugehen: Noch am Samstagabend kündigte Jena eine offizielle Untersuchung an. Man wollte die Vorkommnisse zu Beginn der Woche auswerten, schrieb der Verein. Den Tätern drohen Strafanzeigen und Hausverbote. Auch der DFB wird zu Beginn der neuen Woche ermitteln. „Wir werden die Vorgänge untersuchen“, sagte der Kontrollausschuss-Vorsitzende Anton Nachreiner am Sonntag.

Sportliche Negativschlagzeilen hatten die Wölfe im ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld gerade so vermieden. Zwar hatte der VfL den krassen Außenseiter auf den ersten Blick im Griff, Gefahr entwickelten Marmoush, Jonas Wind, Luca Waldschmidt, Lukas Nmecha und Co. aber viel zu selten.

Als kurz nach Marmoushs erlösendem Kopfball der Abpfiff ertönte, klatschte Kovac der Reihe nach die gegnerischen Spieler ab – und zollte ihnen Respekt für den leidenschaftlichen Einsatz über 94 Spielminuten. „Sie haben das letzte Atom an Energie rausgehauen“, sagte er.

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Dass er und sein Team nur knapp an einem blamablen Start vorbeigeschrammt waren, wollte Kovac schnell verdrängen. „Wir sind weitergekommen, nur das zählt im Pokal“, sagte er trocken: „Ein Tor in der Nachspielzeit ist glücklich, aber jede erste Pokalrunde ist schwierig. Einige andere sind schon raus.“

Immerhin: Neu-Kapitän Maximilian Arnold und Torjäger Max Kruse, die in Jena angeschlagen fehlten, lassen auf mehr Kreativität hoffen. Viel Zeit bleibt bis zum Nordduell mit Aufsteiger Werder Bremen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) aber nicht. (dpa/fis)

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