Leiche 300 Kilometer entfernt gefunden: Warum musste Ayleen (14) sterben?
Tagelang galt sie als vermisst, dann fanden Ermittler ihre Leiche in einem See – fast 300 Kilometer von zu Hause entfernt. Was ist mit Ayleen (14) aus der Nähe von Freiburg geschehen?
Jetzt gibt es traurige Gewissheit: Ayleen ist tot. Die Leiche des Mädchens wurde am Freitag in einem See in Hessen gefunden – rund 300 Kilometer von ihrem Heimatort Gottenheim entfernt. Die Schülerin war seit dem 21. Juli vermisst worden, tagelang suchten Polizisten, Spezialisten, Spürhunde und freiwillige Helfer nach der 14-Jährigen – vergeblich.
Ermittler haben offenbar einen 18-Jährigen im Visier
Warum aber musste Ayleen sterben? Die Polizei hält sich bislang bedeckt. Informationen der Lokalzeitung „Schwarzwälder Bote“ zufolge hatte das Mädchen vor ihrem Verschwinden via Chat Kontakt mit einem 18-Jährigen gehabt. Der junge Mann ist vorbestraft, er soll dem Bericht zufolge mindestens ein Sexualdelikt begangen haben. Die Angaben decken sich mit Informationen, die die MOPO aus dem Umfeld der Familie erfahren hat. Die Ermittler sollen den 18-Jährigen bereits kurz nach Ayleens Verschwinden vernommen haben.
Polizei und Staatsanwaltschaft wollten entsprechende Berichte nicht bestätigen. „Wir bitten um Verständnis, dass wir über die bisherige Pressemitteilung hinaus keine Auskunft geben können“, sagte am Sonntag ein Polizeisprecher in Freiburg. Für Montag wurden weitere Informationen angekündigt.
„Ganz Gottenheim steht unter Schock“
In der Heimat der Schülerin und am weit entfernten Fundort in Hessen herrschen Trauer und Entsetzen. „Es ist das Schlimmste eingetreten, was überhaupt in solch einem Falle eintreten kann. Ganz Gottenheim steht unter Schock“, sagte Bürgermeister Christian Riesterer.
Das tote Mädchen wurde an einem kleinen See in einem Naturschutzgebiet der Wetterau nördlich von Frankfurt am Main gefunden, das gerne für Ausflüge genutzt wird. Es soll sich um den Teufelsee handeln. Eine Radfahrerin (34), die hier am Sonntag unterwegs war, sagte: „Erschreckend, dass das bei uns in der Nähe war“.
Leiche 300 Kilometer entfernt gefunden: Warum musste Ayleen (14) sterben?
Ayleen hatte am 21. Juli gegen 18 Uhr abends ihr Elternhaus verlassen, danach war ihr Handy bis auf eine kurze Ausnahme nicht mehr erreichbar. Die Ermittler gingen unzähligen Hinweisen aus der Bevölkerung nach. Die Suche konzentrierte sich vor allem auf den Tuniberg-Höhenweg südlich von Gottenheim, dort war das Telefon der 14-Jährigen zuletzt geortet worden.
Mehrere Zeugen gaben an, Ayleen am späteren Abend desselben Tages noch gesehen zu haben. Einer sagte, dass sie in Begleitung eines etwa gleichaltrigen Mädchens gewesen sei. Andere wollten sie in Freiburg im Bereich des Hauptbahnhofs und an einer Landstraße zwischen Freiburg-Waltershofen und Gottenheim gesehen haben. Wie sie schließlich nach Hessen kam und ob sie zu diesem Zeitpunkt noch lebte, ist bislang noch völlig unklar.
Dass es sich bei dem Leichenfund am See zweifelsfrei um Ayleen handelt, hatte eine gerichtsmedizinische Untersuchung ergeben. (mik)