• Das Resultat ist stark, keine Frage. Hamburgs Grüne haben bei der Wahl am Sonntag ihr bundesweit zweitbestes Ergebnis auf Landeseben eingefahren. Insgesamt 24,2 Prozent der Stimmen konnte die Öko-Partei um Spitzenkandidatin Katharina Fegebank auf sich vereinen. Und doch bleibt ein fader ...

Hamburgs Grüne holen 24 Prozent, aber…: Hat Fegebank jetzt gewonnen oder verloren?

Das Resultat ist stark, keine Frage. Hamburgs Grüne haben bei der Wahl am Sonntag ihr bundesweit zweitbestes Ergebnis auf Landeseben eingefahren. Insgesamt 24,2 Prozent der Stimmen konnte die Öko-Partei um Spitzenkandidatin Katharina Fegebank auf sich vereinen. Und doch bleibt ein fader Beigeschmack.

Sie wollten mehr, das ist kein Geheimnis. Nach den fulminanten Erfolgen bei den Bezirkswahlen vor gut einem Jahr und dem Höhenflug der Bundespartei haben die Grünen voll auf Angriff gesetzt, genauer gesagt auf eine eigene Bürgermeisterkandidatin.

Katharina Fegebank wollte Tschentscher vom Thron stoßen

Katharina Fegebank sollte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) vom Thron stoßen. Utopische Gedanken? Eher nicht, schaut man auf die Umfragewerte vor einigen Monaten. „29:29“ hieß es damals, plötzlich gab’s ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Koalitionspartnern. Am Ende war’s jedoch nur eine Momentaufnahme.

Video: Das sagen die Wahl-Sieger

Im Wahlkampf punktete vor allem Tschentscher auf den letzten Metern. Unterm Strich holte er am Ende knapp 15 Prozentpunkte mehr als seine Herausforderin. Manch Grünen-Wähler mag das enttäuschen, bei Fegebank selbst überwiegt jedoch die Freude über das „sensationelle“ Ergebnis ihrer Partei.  Das sehr gute Ergebnis der Grünen sei auch „dem Mut zu verdanken, Ja zu sagen, aus der Herausforderer-Position um Platz eins zu kämpfen“, sagt auch Parteichef Robert Habeck. Hamburg habe eine echte Wahl gehabt.

Hamburg: Bürgermeister-Duell hat Opposition geschadet

Klar ist: Die Zuspitzung auf das Bürgermeister-Duell hat vor allem der Opposition geschadet, die mit ihren Spitzenkandidat medial kaum durchdrangen. Ob es aus Grünen-Sicht jedoch allzu clever war, sei dahingestellt.

Schließlich stehen die Grünen seit jeher für eine Partei, die im Wahlkampf auf Themen und nicht auf Gesichter setzt. Und: In Umfragen unterlag Fegebank Tschentscher stets deutlich, wenn es um die Frage ging, welche Person die Wähler direkt zum Bürgermeister wählen würden.

Video: Die Hamburg-Wahl in der Zusammenfassung

Hamburgs Grüne bleiben der Juniorpartner der SPD

Für die Grünen bleibt jetzt wohl weiter nur die Rolle des – wohlgemerkt gestärkten – Juniorpartners der SPD. „Die Zustimmungswerte für die rot-grüne Koalition sind deutlich. Zwei Drittel sind zufrieden gewesen mit Rot-Grün“, so Fegebank, die ihren Traum vom Bürgermeisteramt aber noch nicht begraben hat.

Noch am Wahlabend gab sie die Marschroute vor, dass man sich in den kommenden Jahren noch weiter steigern, künftig mehr als 30 Prozent erreichen wolle. Sollte das gelingen, dürfte der Jubel der Grünen noch ausgelassener ausfallen.

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