Linke empört: Knackis in Hamburger Gefängnis dürfen nur einmal die Woche duschen
Eine Anfrage der Linksfraktion an den Hamburger Senat hat unzumutbare Zustände in der Hamburger Untersuchungshaftanstalt (UHA) offengelegt. Unter anderem geht daraus hervor, dass regelmäßige Körperhygiene bei den Gefangenen aktuell nicht sichergestellt werden kann. Die Fraktion sieht den Senat nun in der Pflicht, Maßnahmen zu treffen.
Die Linksfraktion in der Bürgerschaft hat die coronabedingten Zustände in der UHA als „unzumutbar“ kritisiert. Eine Kleine Anfrage an den Senat habe ergeben, dass für neue Gefangene dort weder die Versorgung mit eigener Kleidung sichergestellt noch regelmäßige Körperhygiene ermöglicht werde, erklärte die Justizexpertin der Fraktion, Cansu Özdemir, am Donnerstag.
Gefängnis in Hamburg: Gefangene müssen zuerst in Quarantäne
„Es ist unzumutbar, Gefangene während einer Pandemie im Hochsommer nur einmal die Woche duschen zu lassen.“ Der Senat sei in der Pflicht, weitere Duschkapazitäten zu schaffen. Derzeit müssen in Hamburg neue Gefangene zum Haftantritt zunächst eine 14-tägige Quarantäne in der Anstalt am Holstenglacis absolvieren, bevor sie auf die zuständigen Gefängnisse verteilt werden.
Gefangene in Hamburg: Keine eigene Kleidung, Plätze teils überbelegt
Aus der Senatsantwort geht laut Özdemir hervor, dass die Kapazitäten deshalb zeitweise strapaziert und die Plätze teils überbelegt waren. Zudem sei den Gefangenen die Aushändigung eigener Kleidung verweigert und sie auf Anstaltskleidung verwiesen worden, obwohl das Tragen der eigenen Kleidung im Vollzug Regelfall sei.
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„Die derzeitigen Haftbedingungen sind für die Gefangenen nicht nur unwürdig, sondern auch resozialisierungsfeindlich“, kritisierte Özdemir weiter. (dpa/maw)