kellermayr Joko und Klaas
  • Kerzen, Blumen und ein Foto in Gedenken an die verstorbene Ärztin Kellermayr.
  • Foto: picture alliance/dpa/APA | Fotokerschi.At/Hannes Draxler

Nach Suizid: Joko und Klaas gedenken toter Impf-Ärztin aus Österreich

Der Suizid der österreichischen Impf-Ärztin Lisa-Maria Kellermayr bewegt die Menschen weit über die Grenzen der Alpenrepublik hinaus. Die Entertainer Joko und Klaas widmeten der Medizinerin, die ihr langjähriger Fan war, ihre Show am Dienstagabend. Währenddessen wird gegen einen Mann aus Bayern ermittelt – er soll Kellermayr per Mail Morddrohungen geschickt haben.

„Lisa war oft Gast in unseren Sendungen, kannte jede unserer Shows und nahm sich Urlaub, um unsere Produktionen besuchen zu können“, war zu Beginn der Sendung auf einer schwarzen Tafel in weißer Schrift zu lesen. „Wir trauern um Dr. Lisa-Maria Kellermayr. Danke für deine Treue. Danke für deinen Applaus. Danke für dein Engagement. Joko, Klaas, das gesamte Team von FloridaTV und ProSieben.“

Joko und Klaas widmen verstorbener Ärztin ihre Sendung

Auch auf Instagram teilten die beiden einen Beitrag, in dem sie schrieben, Kellermayr sei während der Corona-Pandemie engagiert „für die Notwendigkeit der Impfung“ eingetreten und somit ins Visier von radikalen Corona-Leugnern und sogenannten Querdenkern geraten. Sie habe „regelmäßig explizite und detaillierte Morddrohungen“ erhalten und der Betrieb ihrer Praxis sei immer wieder gestört worden. Ihr Ruf nach Hilfe sei „bei den zuständigen Behörden auf Unverständnis und Untätigkeit“ gestoßen. Die Polizei in Österreich hatte sich bereits gegen Vorwürfe gewehrt, zu lax reagiert zu haben.

Tote Ärztin Kellermayr: Ermittlungen gegen Mann aus Bayern

Kellermayr war im Internet zum Hass-Objekt von Impfgegnern geworden. Nach eigenen Angaben wurde sie monatelang von ihnen unter Druck gesetzt. Daran – das legen von Medien veröffentlichte Abschiedsbriefe nahe – sei sie zerbrochen. Am Freitag wurde bekannt, dass sie tot in ihrer Praxis in Oberösterreich gefunden worden war, ihr Suizid hatte die Debatte über Hass im Netz neu angefacht. Wie das ZDF berichtet, hatte die Ärztin einen privaten Sicherheitsdienst engagiert, der in ihrer Praxis blieb. Dort wohnte sie zuletzt, weil sie sich in ihrer Wohnung nicht mehr sicher fühlte. In ihrer Praxis soll sie sogar einen Panikraum eingerichtet haben.

Doch wer hat der Ärztin monatelang bedroht, bis sie keinen anderen Ausweg als den Freitod sah? Eine Spur führt nun nach Bayern. „Es gibt ein Ermittlungsverfahren gegen eine männliche Person aus Oberbayern bei uns“, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München II am Dienstag entsprechende Informationen der Mediengruppe Bayern.

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Der nun im Fokus stehende Mann steht der Mediengruppe zufolge im Verdacht, der 36 Jahre alten Medizinerin in Mails mit Folter und Mord gedroht zu haben. Außerdem habe die Staatsanwaltschaft Wels auch bei der Staatsanwaltschaft Berlin einen Tatverdächtigen angezeigt. (alp/dpa)

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