Gut gemeinte Idee: Grünen-Politiker erntet Shitstorm für abgestelltes Regal
Ottensen –
Was eigentlich nur nett und gemeinschaftlich gemeint war, endete auf Facebook in einer hitzigen Diskussion. Der Grünen-Abgeordnete Lars Boettger postete am Sonntag in einer privaten Ottensen-Gruppe ein Foto eines Regals auf der Straße: „Wer mag, kann es sich gern holen!“ Damit waren jedoch viele Ottenser so gar nicht einverstanden.
Nur kurze Zeit nach dem Post kamen die ersten empörten Kommentare auf. „Wäre es nicht möglich gewesen, das sperrige Stück, das offensichtlich seine besten Tage weit hinter sich hat, zum Stilbruch oder gleich zum Recyclinghof zu bringen? Ich find Sperrmüll auf den Dorfstraßen lästig“, schrieb eine Nutzerin. Boettger steuerte entgegen, das Regal sei innerhalb einer Stunde weg gewesen.
Grünen-Abgeordneter stellt Regal auf den Fußweg – Empörung in Ottensen
Doch diese Information konnte die leidenschaftliche Debatte nicht mehr aufhalten. Angeheizt von der Zustimmung anderer schaukelten sich die aufgebrachten Nutzer immer höher. Viele Aussagen wiederholten sich, die Höflichkeit ging schnell von Bord: „Lars Boettger, ganz ehrlich, verschone uns mit diesem scheinheiligen Scheiß. Du hast einfach nur keinen Bock, dich selbst um deinen Müll zu kümmern.“ Boettger beantwortete einige der Vorwürfe noch.
Wegen abgestelltem Regal: Grünen-Politiker wird verbal angegangen
Die Kommentierenden wiederholten sich nach einer Weile aber, fingen untereinander einen Streit an und beleidigten sich gegenseitig. Dabei ging es nicht mehr wirklich um das verschenkte Regal – ein paar stritten sich darüber, ob Hannover oder Hamburg die bessere Stadt sei.
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Boettger und seine Unterstützer erklärten ihren Gegnern, dass es nachhaltig ist, seine Möbel lokal zu verschenken, statt sie wegzuschmeißen. Dadurch schienen die anderen sich angegriffen zu fühlen und blieben sauer: „Grüne sind immer so lang für Umweltschutz und Regeln, wie sie ihnen nicht in die Quere kommen“, schrieb ein User, der wie andere besorgt war, dass sich das Regal auf der Straße durch Witterungseinflüsse zersetzen könnte. Dass das Möbelstück schon längst eingesammelt wurde, wurde vergessen – die Diskussion dauerte deutlich länger, als die Zeit bis zur Abholung des Regals.