Klotzen statt kleckern: Hamburger FDP-Politiker protzt mit XXL-Plakat
Feyat Polat (46), Gerüstbauer aus Altona mit seinen Töchtern Sarah (4, li.) und Zeynep (5).
Foto: Patrick Sun
St. Georg –
Klotzen statt kleckern – so lautet offensichtlich die Wahlkampf-Devise von Hamburgs Liberalen, genauer gesagt von FDP-Mann Ewald Aukes. Der Bürgerschaftsabgeordnete will auch nach dem 23. Februar Teil des Parlaments sein und setzt dazu auf eine XXL-Werbung in eigener Sache.
Wo sonst normalerweise Musicals für ihre Stücke werben, prangt am Steindamm Ecke Stralsunder Straße seit vergangenem Freitag ein fast 100 Quadratmeter großes Wahlplakat des FDP-Politikers. Das wohl größte Wahlplakat, das es je in Hamburg gegeben hat, so Aukes. „Man muss eben auch mal ein Ausrufezeichen setzen, wenn man die Möglichkeit dazu hat“, sagt er zur MOPO.
Hamburg: FDP-Politiker Ewald Aukes protzt mit XXL-Wahlplakat
Möglich gemacht hat es ein Freund des Politikers, ein bekannter Immobilienbesitzer aus St. Georg, dem das Gebäude gehört – und der das Plakat sowie die Fläche zur Verfügung gestellt hat. „Es war nicht so teuer, wie manch einer denken mag“, so Aukes. Über den Preis schweigt er jedoch.
Dafür berichtet er gut gelaunt, dass er diverse, überwiegend positive Rückmeldungen auf das Mega-Plakat erhalten habe. Rund 250 WhatsApp-Nachrichten seien bereits bei ihm eingegangen. „Nur wenige finden das Plakat zu groß“, sagt er.
Wahlkampf: Das denken Hamburger über das FDP-Plakat
Und wie finden die Menschen in St. Georg die Protz-Aktion? „Ich arbeite hier und es ist mir noch gar nicht aufgefallen“, sagt Gastronom Yusuf Topak (46). Grundsätzlich findet er es aber gut platziert. „Wenn man an der Ampel steht und stadteinwärts fährt, fällt es sofort ins Auge“, sagt er. Nur mit den Botschaften, dass Aukes sich für die Wirtschaftsmetropole einsetzen, für eine Mobilität ohne Verbote starkmachen und den Rechtsstaat stärken will, kann Topak wenig anfangen. „Ich erwarte von Politikern mehr ‚Kante‘ und keine Phrasen“, sagt er.
Auch Feyat Polat (46), Gerüstbauer aus Altona, ist von dem Wahlplakat eher weniger begeistert. „Ich denke auf dem ersten Blick eher an einen Makler oder eine Wohnungsverwaltung, aber nicht an Politik“, sagt er. Erst beim zweiten Blick erkenne man es. „Ich mag auch die Farben nicht und von dem Politiker habe ich noch nie was gehört“, sagt er.
>>Das könnte Sie auch interessieren:Wahl in Hamburg – der News-Ticker zur Bürgerschaftswahl
Genau dafür gibt’s ja nun dieses XXL-Plakat. Seine Parteikollegen seien von der Idee angetan, so Aukes. „Und wenn ich jetzt Stadtteilgespräch bin, habe ich das Ziel doch erreicht.“