Eintracht-Boss über Kostic-Transfer: „Zeigt, wie versaut das Geschäft ist”
Der Wechsel des Flügelspielers Filip Kostic (29) von Eintracht Frankfurt zu Juventus Turin steht unmittelbar bevor. Laut „Gazzetta dello Sport” einigten sich beide Klubs nach langen Verhandlungen auf rund 13 Millionen Euro Ablöse plus vier Millionen Euro Boni – und auch der HSV kassiert mit. Der Serbe soll in Turin einen Vertrag über drei Jahre und ein Gehalt von drei Millionen Euro pro Saison erhalten.
Schon am Mittwochnachmittag wird Kostic demnach in Turin erwartet. Wie die Gazzetta dello Sport berichtet, könnte Kostic sich umgehend dem Mannschaftstraining anschließen und bereits am Montag im Heimspiel der Bianconeri zum Saisonauftakt der Serie A gegen Sassuolo Calcio zur Verfügung stehen.
Filip Kostic erhält Dreijahresvertrag bei Juve – und verlässt Frankfurt „als Held“
Am sensationellen Europa-League-Triumph von Eintracht Frankfurt hatte Kostic erheblichen Anteil. Nun blicken Trainer und Torwart auf mitunter turbulente gemeinsame Zeiten mit zurück – das war neben großen Erfolgen und packenden Europapokal-Nächten auch immer viel Drama.
„Das Thema Filip haben wir gefühlt jedes Jahr, seit er bei uns ist. Jeden Sommer gab es Diskussionen“, sagte Nationaltorhüter Kevin Trapp am Dienstag in Helsinki, wo die Hessen am Mittwochabend (21 Uhr/RTL und DAZN) den europäischen Supercup gegen Real Madrid gewinnen wollen. Kostic ist dann nicht mehr dabei, er arbeitet mit seinem designierten Klub Juventus Turin an letzten Details für eine Beschäftigung.
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„Klar ist es schade, Filip hat mit dem Verein Geschichte geschrieben und sehr viel für den Verein geleistet. Er geht als Held, der einen großen Teil in diesem Ganzen gespielt hat“, lobte Trapp den 29 Jahre alten Serben, der beim Europa-League-Titel zum wertvollsten Spieler der Saison gewählt wurde. Trapp fügte aber auch an: „Wir haben eine Mannschaft, die in der Lage ist, auch ohne Filip gute Leistungen bringen zu können. Es ist nichts, was uns geschockt hat.“ Offen ist, wie es bei Evan Ndicka und Daichi Kamada weitergeht. Beide haben ebenfalls noch bis 2023 Vertrag und bislang nicht verlängert.
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„Immer, wenn jemand weggeht, ist das auch eine Chance. Der Klub ist dran und dann schauen wir, was noch passiert. Es ist durchaus möglich“, sagte Cheftrainer Oliver Glasner, der Kostic ebenfalls „als Held“ nach Italien abwandern sieht, zu möglichen Transfers. Erste Optionen schloss Glasner am Dienstag direkt aus: Es werde gegen Real keinen Systemwechsel geben, zudem sei Neuzugang Randal Kolo Muani keine Option für die linke Flügelseite. Schon im September ist ein Wiedersehen mit Kostic denkbar: Juventus ist möglicher Gruppengegner der Eintracht in der Champions League.
Eintracht-Boss Peter Fischer über Kostic: „Versautes Geschäft”
Etwas anders steht Eintracht-Präsident Fischer zum Wechsel von Kostic. Unmittelbar von dem Spiel gegen Madrid sagte er: „Wenn du einmal die Chance hast, im Supercup gegen Real Madrid zu spielen – nicht gegen die Wetterau. Vor 500 Ländern, die das Spiel irgendwo gucken und machst es nicht, dann merke ich doch, wie versaut das Geschäft am Ende des Tages ist. Es tut weh.“
Er betionte aber auch: „Das schmälert Filips Leistung für mich überhaupt gar nicht. Er ist ein Ausnahmespieler für Eintracht Frankfurt gewesen, den wir immer im Herzen haben werden.“(dpa/fs)