Bei der Partie gegen Cottbus, eine Woche vor der gegen Wolfsburg, hatte es „heftigste Exzesse mit Pyrotechnik“ gegeben.
  • Bei der Partie gegen Cottbus, eine Woche vor der gegen Wolfsburg, hatte es „heftigste Exzesse mit Pyrotechnik“ gegeben.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Debatte um Polizeieinsatz gegen Werder-Fans spitzt sich zu

Entgegen den Aussagen von Vertretern des VfL Wolfsburg und von Werder Bremen ist das Aufeinandertreffen der beiden Fußball-Bundesligisten laut niedersächsischem Innenministerium bereits in der Vergangenheit als Risikopartie angesehen worden. „In den Spielzeiten 2018/2019 und 2019/2020 waren die Begegnungen dieser beiden Mannschaften in Wolfsburg durch die Polizei bereits als sogenanntes „Rot-Spiel“ eingestuft“, teilte das Ministerium am Mittwoch mit.

Werder-Ultras waren am Samstag aus Protest nicht zu dem Spiel in Wolfsburg (2:2) gekommen. Videos in den Sozialen Medien hatten Fans gezeigt, die von mehreren Polizisten vor Einsatzfahrzeugen umgeben sind und die Ansage der Beamten erhalten, dass die Anhänger sich nicht im Stadtgebiet aufhalten und nur zum Stadion gehen dürften. Die Wolfsburger Polizei teilte am Sonntag mit, dass sich Bremer Fans im Stadtgebiet hätten aufhalten dürfen. Die Aktion sollte „Auseinandersetzungen von Fangruppierungen“ verhindern, schrieb die Behörde auf Twitter.

Innenminister verteidigt Polizei: „Grund zur Annahme für heftigste Exzesse“

Folgendes postete die Polizei Wolfsburg auf Twitter:

„Das muss aufgearbeitet werden, und das werden wir sorgfältig tun, weil ich ein großes Interesse daran habe, Sicherheit in den Stadien zu gewährleisten“, versprach Pistorius. Derzeit werde ein Bericht im Landespolizeipräsidium ausgewertet.

Die Verantwortlichen beider Klubs kritisierten das Vorgehen der Polizei und konnten auch die Risiko-Einschätzung nicht nachvollziehen. Bremens Profifußball-Leiter Clemens Fritz sagte: „Wenn man die letzten Jahre nimmt, es war immer ruhig. Ich habe da kein Verständnis.“ Beide Klubs hatten laut Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald „im Vorfeld eine Einschätzung der Sicherheitslage vorgenommen und hatten dieses Spiel als grün eingeschätzt“.


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Nach Angaben des Innenministeriums werden die Einschätzungen untereinander frühzeitig seitens der Polizei und der Veranstalter kommuniziert. Die Einschätzung als „Rot-Spiel“ durch die Behörden sei dem VfL Wolfsburg am 11. Juli mitgeteilt worden, hatte die Polizei am Sonntag mitgeteilt.

Der Innenminister verteidigte die grundsätzliche Einschätzung der Polizei und verwies auf den Einsatz von Pyrotechnik durch Bremer Fans im DFB-Pokal eine Woche zuvor. „Und ich darf daran erinnern, dass es bei dem Spiel Cottbus gegen Bremen heftigste Exzesse mit Pyrotechnik gegeben hat und dass die Polizei Grund zu der Annahme hatte, dass sich das in Wolfsburg wiederholen könnte.“

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Derzeit wird ein Bericht zu den Vorkommnissen angefertigt. Das Ministerium versprach, auch wegen des „großen Echos“ werde genau geprüft, inwieweit das Vorgehen demnächst „möglicherweise in vergleichbaren Situationen optimiert oder besser abgestimmt werden müsste“. In der kommenden Woche tauschen sich zudem niedersächsische Vereine – darunter der VfL Wolfsburg – und das Innenministerium bei einer regelmäßig stattfindenden Veranstaltung aus. (dpa/fs)

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