Mahnwache vor Synagoge: Nach Angriff: Holocaust-Überlebende mit dringendem Appell
Eimsbüttel –
Nachdem am Sonntag ein jüdischer Student vor einer Hamburger Synagoge angegriffen und schwer verletzt wurde, haben etwa 200 Menschen am Montag eine Mahnwache abgehalten und so ein Zeichen der Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde gesetzt. Auch die Holocaust-Überlebende Esther Bejarano schickte eine Botschaft.
Aufgerufen zu der Mahnwache hatte das „Bündnis gegen Rechts“. Ein 26-jähriger jüdischer Student war am Sonntagnachmittag vor der Synagoge mit einem Klappspaten attackiert und schwer am Kopf verletzt worden – offenbar hatte der Täter ein antisemitisches Motiv. Die genauen Hintergründe der Tat sind allerdings noch nicht abschließend geklärt.
Student in Hamburg angegriffen: „Attacke zeigt, wie brisant die Lage ist“
„Diese Attacke zeigt, wie brisant die Lage im Moment ist“, sagte Andreas Brämer, stellvertretender Direktor des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden mit Sitz in der Hansestadt.
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„Ich würde mir wünschen, dass wir in der Zukunft in ganz Deutschland oder weltweit eine Situation haben, wo wir solche Mahnwachen nicht mehr organisieren müssen.“ Präventive Maßnahmen müssten weiter verstärkt werden. „Dass sie heute hier sind, zeigt, dass es auch eine Bereitschaft gibt, aktiv zu werden“, so Brämer weiter.
Video: Katharina Fegebank zur Attacke vor der Synagoge
Holocaust-Überlebenden Esther Bejarano richtet Appell an Menschen
Helga Obens vom Arbeitskreis „Bücherverbrennung – Nie wieder!“ verlas eine Grußbotschaft der Holocaust-Überlebenden Esther Bejarano. Diese forderte die Teilnehmer auf, nicht zu schweigen, wo auch immer Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auftauche. Obens sagte: „Irgendwie haben wir gedacht, hier in Hamburg passiert das nicht. Und nun ist es auch hier passiert.“ (dpa/mp)