Hohe Waldbrandgefahr im Norden: Politik will Feuerwehren stärken
Die Bekämpfung von Waldbränden ist eine wichtige Aufgabe der niedersächsischen Feuerwehr. Mit neuen Spezialeinheiten soll sie gestärkt werden. Aber auch Kreisfeuerwehren gehen bei der Vorbereitung nicht leer aus.
Künftig sollen Fahrzeuge für sie teilweise zentral über das Land Niedersachsen beschafft werden, wie das Innenministerium mitteilte. Dazu würden unter anderem die Kreisfeuerwehrbereitschaften neu strukturiert. Sie sollen künftig unter anderem Waldbrand-Tanklöschfahrzeuge oder auch Einsatzleitwagen zentral über das Land erhalten. Das Gleiche ist für Spezialtechnik wie Abrollbehälter vorgesehen. Aktuell fördert das Land den Angaben nach die Beschaffung sogenannter Löschgruppenfahrzeuge für den Katastrophenschutz und Schlauchwagen.
Niedersachsen: Neue Spezialeinheit für Waldbrände
Eine neue Spezialeinheit der Feuerwehr für Waldbrände hat inzwischen ihren ersten Einsatz absolviert. Sie unterstützte die Bundeswehrfeuerwehr bei einem Brand auf einem Truppenübungsplatz in Munster Ende Juni. Zur weiteren Aufrüstung der Feuerwehr im Kampf gegen Waldbrände und andere Brände in der Natur sollen bis 2024 vier dieser neuen Spezialeinheiten geschaffen werden. Die erste ist im Heidekreis und dem Landkreis Celle stationiert und war bei dem Brand in Munster erstmals im Einsatz.
Weitere Einheiten sind in den Kreisen Göttingen und Goslar, Gifhorn und Uelzen sowie Lüneburg und Lüchow-Dannenberg vorgesehen. Jede von ihnen erhält unter anderem vier Speziallöschfahrzeuge vom Typ „CCFM 3000 Niedersachsen“. Diese haben unter anderem eine Wärmebildkamera sowie spezielle Wasserdüsen, die die Insassen vor überspringenden Flammen schützen sollen.
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Für die kommenden Tage hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) erneut vor hoher Waldbrandgefahr gewarnt. Er gibt die Gefahr für weite Teile Niedersachsen mit der vierten von fünf Warnstufen an. In der Region um Celle sowie im Osten des Bundeslandes und in Nienburg an der Weser wird teilweise die höchste Waldbrandstufe erreicht. Eine leichte Abmilderung soll es demnach frühestens am Montag mit dem Aufziehen vereinzelter Regenschauer geben. Den Angaben nach bleibt das Wetter bis dahin trocken bei Temperaturen von flächendeckend über 30 Grad am Wochenende.
Feuerwehren, Landkreise und Landesforsten mahnten, das Rauchverbot in den Wäldern zu beachten und Zigarettenstummel nicht achtlos wegzuwerfen. Die meisten Waldbrände entstehen laut Experten durch vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung. (dpa/mp)