Walross erklimmt Boot
  • Am 20. Juli versuchte das Walross, ein kleines Boot in der Frognerkilen Bucht im Fjord von Oslo zu entern.
  • Foto: Trond Reidar Teigen/NTB/dpa

Beliebtes Walross Freya eingeschläfert – weil Menschen ihm zu nahe kamen

Die große Aufmerksamkeit für das Walross-Weibchen Freya in Norwegen ist ihm nun zum Verhängnis geworden. Aus Sicherheitsgründen wurde das Tier am Sonntagmorgen eingeschläfert, wie die Fischereidirektion danach mitteilte.

Das knapp 600 Kilogramm schwere Walross war in den vergangenen Wochen vor der norwegischen Hauptstadt Oslo immer wieder aufgetaucht, hatte sich auf vor Anker liegende Boote gelegt und sich zur Sommerattraktion entwickelt. Normalerweise leben Walrosse weiter nördlich in arktischen Gewässern.

Norwegen: Walross Freya eingeschläfert

Die Behörden hatten Schaulustige, Touristen und Anwohner wiederholt gewarnt, Abstand zu halten. Die Fischereidirektion störte sich vor allem daran, dass Leute zu Freya ins Wasser gehüpft waren und dem Tier mit Kindern am Ufer sehr nahe gekommen waren, um Fotos zu machen.

Walross Freya wurde zum beliebten Fotomotiv. Trond Reidar Teigen/NTB/dpa
Walross Freya
Walross Freya wurde zum beliebten Fotomotiv.

„Wir haben alle möglichen Optionen abgewogen“, sagte der Leiter der Fischereidirektion, Frank Bakke-Jensen, einer Mitteilung zufolge. Zuvor war auch eine Verlegung des Tieres diskutiert worden. Allerdings seien die Risiken für eine solche Aktion zu groß gewesen.

Behörde: Sicherheit von Menschen geht vor

Man könne verstehen, wenn die Öffentlichkeit nun bestürzt sei, sagte Bakke-Jensen. Aber obwohl der Tierschutz ein hohes Gut sei, müsse das Leben und die Sicherheit von Menschen vorgehen.

Noch im Juli wollten die Behörden die Einschläferung unbedingt vermeiden. „Walrosse sind wilde, geschützte und auf der Roten Liste stehende Tiere. Das bedeutet, dass die Tötung die letzte Option ist“, hieß es damals in einer Mitteilung.

Immer wieder kommt es vor, dass Menschen wilden Tiere zu nahe kommen. Im Juli 2021 kesselten Badegäste einen jungen Schweinswal am Strand von Grömitz ein, umarmten und streichelten ihn. Der Meeressäuger starb. (mp/dpa)

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