Neue Corona-Lockerungen: Hamburgs Senat plant großen Schritt in Richtung Normalität
Die Corona-Krise ist nicht vorbei, aber sie ebbt ab. Seit Wochen sind die Infektionszahlen in Hamburg auf niedrigem Niveau, der Lockdown wird nach und nach zurückgefahren. Jetzt plant der Senat den nächsten großen Schritt in Richtung Normalität.
Bereits Ende Mai hatte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) angekündigt, dass in Hamburg der Umgang mit den Corona-Regeln geändert wird. Bislang ist es so, dass es in Hamburg einen Lockdown gibt, das öffentliche Leben aufs Minimum reduziert und quasi alles verboten ist – vorausgesetzt der Senat erteilt mit seinen Beschlüssen gewissen Branchen nicht doch eine Betriebserlaubnis.
Corona-Regeln: Hamburg will Systematik ändern
„Es kann sein, dass wir Ende Juni die Systematik ändern. Insofern, dass wir grundlegende Regelungen allgemein beschreiben“, sagte Tschentscher damals. Hamburg gibt dann Regeln wie Mindestabstände vor, erlaubt grundsätzlich erstmal wieder alles – mit Ausnahmen.
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„Der Senat diskutiert aktuell darüber. Auch, über welche Felder man reden möchte“, sagt Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag im Rahmen der Landespressekonferenz. In die Überlegungen würden auch Rückmeldungen aus der Bevölkerungen mit einfließen. „Auch Lockerungen spielen eine Rolle“, so Schweitzer. Er verweist dazu auch auf die Verabredungen, die vergangene Woche zwischen den Ministerpräsidenten der Bundesländer und Bundeskanzler Angela Merkel (CDU) getroffen worden sind.
Ministerpräsidenten setzen auf einheitliche Corona-Regeln
Der am Mittwoch in Berlin beschlossene Kompromiss setzt insbesondere weiterhin auf die bundesweite Fortsetzung des Mindestabstands von 1,50 Metern, verstärkte Hygiene-Maßnahmen sowie das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen in bestimmten Bereichen wie Einzelhandel und ÖPNV. Er sieht bei einem positiven Infektionsverlauf aber auch die Rückkehr der Schulen in den Regelbetrieb bis spätestens nach den Sommerferien vor.
Der Corona-Beschluss beinhaltet aber auch, dass überall wo die regionale Dynamik im Infektionsgeschehen mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen es erfordert, weitergehende Kontaktbeschränkungen erlassen werden können. So soll ein überregionales Infektionsgeschehen verhindert werden. Im Gegenzug sind bei niedrigen Fallzahlen auch weitergehende Lockerungen möglich – auch bei größeren Events.
Corona in Hamburg: Lockerungen für Events?
Das bis Ende August geltende Verbot für Großveranstaltungen soll zwar bis mindestens Ende Oktober grundsätzlich verlängert werden, jedoch sieht die Einigung auch Möglichkeiten für Ausnahmen vor. Das Verbot gelte für solche Veranstaltungen, „bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich ist“, ist die gemeinsame Ansage der Länder.
In Hamburg, so heißt es aus Koalitionskreisen, könnten zum 1. Juli wieder private und öffentliche Feiern mit bis zu 25 Personen stattfinden. Und zwar unabhängig von der Zahl der Haushalte, aus der die Teilnehmer stammen. Offiziell ist das aber noch nicht. „Dazu gibt es noch Gesprächsbedarf im Senat“ so Schweitzer. Eine entsprechende Regelung müsse gut erklärbar sein. Er sagte aber auch, dass neben derartigen Veranstaltungen auch über den Kulturbereich gesprochen wird. „Nähere Ausführungen dazu wird der Bürgermeister in der kommenden Woche machen“, so Schweitzer.