• Kondome können vor einer Infektion mit sexuell übertragbaren Krankheiten schützen. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa

Hamburg stark betroffen: Geschlechtskrankheit breitet sich weiter aus

Die Zahl der Syphilis-Diagnosen in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen Höchststand erreicht.

Gemeldet wurden 7889 Fälle der Geschlechtskrankheit, rund sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie aus einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht.

Berlin und Hamburg liegen deutlich über dem Durchschnitt

Die meisten Nachweise im Verhältnis zur Einwohnerzahl unter den Bundesländern weist das Land Berlin auf. Ebenfalls über dem Bundesschnitt von 9,5 Fällen pro 100.000 Einwohner liegt Hamburg.

Hamburg: Anstieg der Syphilis-Inzidenz

In Hamburg ist, laut einer Studie des RKI, die Syphilis-Inzidenz in 2018/19 um 1,7 Prozent angestiegen. Von Januar bis November 2020 wurden 317 Meldungen von Syphilis-Infektionen in Hamburg dokumentiert.

Insgesamt wird nach RKI-Angaben seit 2010 ein Anstieg bei gemeldeten Syphilis-Fällen beobachtet, nur 2018 hatte es einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr gegeben. Für das laufende Jahr sind laut RKI-Datenbank bisher rund 6400 Diagnosen gemeldet.

Krankheitsübertragung nicht nur durch Sex

Syphilis wird von Bakterien hervorgerufen und ist mit Antibiotika heilbar. In Deutschland ist die Übertragung beim Sex am häufigsten. Die Krankheit kann aber auch konnatal von der Mutter auf das Kind übertragen werden.

Syphilis: Das sind die möglichen Symptome

Mediziner unterscheiden zwischen drei Erkrankungsstadien. Zunächst bildet sich ein schmerzloses Geschwür an der Eintrittsstelle des Erregers, später können Symptome wie Fieber, geschwollene Lymphknoten, Haarausfall und Hautausschläge auftreten.

Unbehandelt sind nach mehreren Jahren Schädigungen des Gehirns und der Blutgefäße möglich. Es gibt aber auch viele symptomlose Fälle.

Sexuell übertragbare Infektionen

Hausärzte, Gynäkologen oder Urologen können bei einem Verdacht auf Syphilis beraten. 

Foto:

picture alliance/dpa/dpa-tmn

Bei Verdacht auf Infektion vom Hausarzt beraten lassen

Das Bundesgesundheitsministerium rät, „bei jeglichem Verdacht auf eine sexuell übertragbare Infektion (STI) immer eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.“

Das könnte Sie auch interessieren: Vorbeugung von sexuell übertragbare Krankheiten

Es gibt einige Teststellen in Hamburg, wie zum Beispiel die Aids-Hilfe Hamburg oder die Casa Blanca, die unter anderem auch Sprechstunden für Menschen ohne Krankenversicherung anbieten. (dpa/tks)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp