Mann soll seine Ex-Freundin gleich zweimal entführt haben
Weil er die Trennung nicht akzeptieren wollte, wendete Andre H. Gewalt an: Gleich zweimal soll der 52-Jährige seine Freundin entführt und tagelang festgehalten haben. Jetzt muss er sich zusammen mit seinem Sohn und einem weiteren Komplizen vor Gericht verantworten. Es ist bereits der zweite Anlauf im Prozess.
Seine Freundin trennte sich von ihm, da knallten bei Andre H. offenbar die Sicherungen durch. Nur wenige Tage nach der Trennung – so steht es in der Anklage – soll der 52-Jährige am 13. April 2020 das erste Mal seine Lebensgefährtin entführt haben. Dafür lockte er sie unter einem Vorwand in sein Auto und fuhr mit ihr in ein Waldstück bei Bad Bentheim in Niedersachsen. Dort schlug er ihr ins Gesicht, fesselte sie mit Kabelbindern und drohte, sie zu töten, wenn sie nicht mit ihm nach Mexiko flüchten würde. Als die verängstige Frau einwilligte, die Beziehung fortzuführen und nicht zur Polizei zu gehen, brachte er sie am nächsten Morgen wieder nach Hause.
Eidelstedt: Frau vor den Augen ihres Sohnes entführt
Wenige Tage nachdem die Frau bei der Polizei Anzeige erstattetet hatte, lauerte ihr Andre H. am 19. April zusammen mit seinem Sohn Manuel H. (25) und dessen Bekannten Christoph C. (25) in der Tiefgarage ihres Wohnhauses in Eidelstedt auf. Vor den Augen ihres 18-jährigen Sohnes zerrte Andre H. die 39-Jährige in sein Auto. Als der verzweifelte Sohn versuchte, seiner Mutter zu helfen, griff ihn Christoph C. mit einem Taser an. Weil der nur die Jacke traf, schlugen die beiden jungen Männer auf ihn ein und ließen ihn zurück, während sie zusammen mit der Mutter und Andre H. in ein Waldgebiet bei Wedel fuhren.
Drei Männer wegen Geiselnahme und Körperverletzung vor Gericht
Dort stiegen Christoph C. und Manuel H. aus. Nach einer Nacht auf einem Feldweg bei Elmshorn fuhr Andre H. mit ihr zu der Wohnung eines Bekannten in Nordhorn, wo er fünf Tage später durch ein Sondereinsatzkommando gestellt werden konnte.
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Am 27. Juni wurde erstmals der Prozess gegen das Trio eröffnet. Wegen einiger Terminausfälle und weil Manuel H. eines Tages nicht zum Prozess erschienen war, hätte die Hauptverhandlung jedoch für mehr als drei Wochen unterbrochen werden müssen, was nicht zulässig ist. Gegen den 25-Jährigen wurde dann ein Haftbefehl erlassen, er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Am Mittwoch beginnt der Prozess wegen Geiselnahme und gefährlicher Körperverletzung daher erneut vor dem Hamburger Landgericht.