• Hamburgs SPD-Mann Danial Ilkhanipour hat ein Wahl-Poster mit persischer Schrift.
  • Foto: SPD Hamburg

Poster mit persischer Schrift: AfD hetzt gegen Hamburger SPD-Mann – der kontert cool

Mit Wahlkampf hat das nicht mehr viel zu tun, eher mit einer Hetzkampagne. Die AfD giftet gegen den Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten Danial Ilkhanipour. Der SPD-Mann hatte Flyer und Poster mit persischer Schrift verteilt – und wird dafür jetzt massiv angegangen.

Die AfD selbst spricht von einem Verrat und teilt Aufnahmen des Posters in den sozialen Netzwerken. Neben der Fraktion Eimsbüttel echauffiert sich unter anderem auch der Ableger „Unteres Filstal“ aus Baden-Württemberg über die Nicht-Deutsche Schrift auf dem Wahlaufruf.

Hamburg: Poster mit persischer Schrift – AfD hetzt gegen SPD-Mann

„Ein sogenannter Deutscher mit Migrationshintergrund plakatiert zu einer Wahl in Deutschland (Hamburg) auf Farsi. Für was er steht kann man nur erraten. Kann man sich nicht ausdenken. Er ist offenbar gut in Deutschland angekommen/integriert“, heißt es in einem Facebook-Beitrag, der mehr als 400 Mal geteilt und 260 Mal kommentiert wurde.

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Das Problem: Auf dem Poster befindet sich die Mobilnummer von Danial Ilkhanipour, der jetzt regelmäßig fremde – zum Teil hasserfüllte – Menschen an der Strippe hat.

Hamburg: SPD-Mann Ilkhanipour erhält seit Tagen Anrufe

„Seit Tagen rufen AfD-Anhänger bei mir an“, sagt der Bürgerschaftsabgeordnete, der sich jedoch gelassen gibt. Viele Anrufer seien bereits überrascht, dass er überhaupt der deutschen Sprache mächtig sei. „Es ist ein Vergnügen, ihnen aufzuzeigen, dass ihre Partei sie für dumm verkauft hat“, so Ilkhanipour, der auch in der Bürgerschaft nichts unversucht lässt, die AfD zu entlarven und sachlich vorzuführen.

Vor einiger Zeit war die AfD in Hamburg in kyrillischer Schrift für eine Veranstaltung.

Vor einiger Zeit warb die AfD in Hamburg in kyrillischer Schrift für eine Veranstaltung.

Foto:

HFR

Auch jetzt versucht er es mit Argumenten. Als Antwort auf die Beiträge in den sozialen Netzwerken postet er mehrfach die Aufnahme eines AfD-Plakats, auf dem die Rechtspopulisten einst für eine Veranstaltung mit dem Russlanddeutschen und Bundestagsabgeordneten Waldemar Herdt warben – mit kyrillischer Schrift, wohlgemerkt.  

Der stellvertretende Pressesprecher der AfD-Bürgerschaftsfraktion Frank Horns erklärte damals auf MOPO-Nachfrage: „Es ist doch schön, wenn man in seiner Muttersprache angesprochen wird.“ 

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Hamburg: SPD-Mann wirbt nicht nur auf Farsi

Das Wahlplakat von Danial Ilkhanipour gibt's auch in deutscher Sprache.

Das Wahlplakat von Danial Ilkhanipour gibt’s auch in deutscher Sprache.

Foto:

SPD Hamburg

Mehr Doppelmoral geht nicht. Aber was hat es jetzt mit der persischen Schrift auf sich? „Der Aufruf auf Farsi richtet sich an meine Hamburger Mitbürger mit Migrationshintergrund. Es geht darum, ihnen das komplizierte Wahlrecht näher zu bringen, weil in der Vergangenheit leider oftmals Stimmen ungültig waren“, so Ilkhanipour. Den Aufruf gibt’s auch in deutscher Sprache. 

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