• Tara und ihr Freund Amir erheben Rassismus-Vorwürfe gegenüber dem Hamburger Fitnessstudio.
  • Foto: Florian Quandt

Rassismus-Vorwurf gegen Fitnesscenter: Hamburger Politiker: „Gift für die Gesellschaft“

Der Fall, er schlägt Wellen. Vor wenigen Tagen berichtete die MOPO über Rassismus-Vorwürfe gegen ein Fitnessstudio in Eidelstedt – jetzt schaltet sich die Politik ein! „Das Geschäftsgebaren von Benefit ist Gift für unsere Gesamtgesellschaft“, sagt Danial Ilkhanipour (SPD).

Der Bürgerschaftsabgeordnete bezieht sich dabei auf Berichte mehrere Menschen mit Migrationshintergrund, die schlechte Erfahrungen mit dem Fitnessstudio gemacht haben – so auch Amir A. (21). Der sollte nach eigenen Angaben eine Vorauszahlung von 800 Euro zahlen, um Mitglied werden zu können. Eine Summe, die weder seiner Freundin Tara K. (19) bei ihrer Anmeldung zahlen musste, noch von einem MOPO-Redakteur verlangt wurde, als dieser sich nach den Aufnahmedaten erkundigte.

Hamburg: Rassismus-Vorwurf ist kein Einzelfall

Auf Anfrage äußerte sich das Studio nicht zu den Vorwürfen – dabei sind diese offenbar kein Einzelfall. Bereits vor drei Jahren stand das Studio in der Kritik, weil ein junger Mann mit Migrationshintergrund nicht einmal einen Termin in dem Benefit-Studio bekam, seine Freunde mit deutschem Namen jedoch schon. Und auch bei den Google-Bewertungen gibt es etliche Hinweise auf Diskriminierung.

Danial Ilkhanipour ist SPD-Bürgerschaftsabgeordneter.

Danial Ilkhanipour ist SPD-Bürgerschaftsabgeordneter.

Foto:

Ilkhanipour

„Wenn man nicht aufgrund seines Verhaltens sondern lediglich aufgrund seines Namens oder Hautfarbe stigmatisiert wird, dann macht das was mit einen“, sagt Ilkhanipour. Dieser Alltagsrassismus – diese kleinen Nadelstiche – die Migranten aber auch Deutsche mit Migrationsgeschichte immer wieder ausgesetzt sind – würden immer unverhohlener ausgelebt.

Rassismus: Betroffene können sich bei der MOPO melden

„Leider ist die Dunkelziffer von solchen Erfahrungen noch immer viel zu hoch – doch nur wenn die Fälle bekannt werden,  entsteht der notwendige Druck zur Veränderung“, sagt er. Er fordert Betroffene auf, sich an die Antidiskriminierungsstelle oder an die Politik zu wenden. Auch an die MOPO können sich Betroffene wenden: mike.schlink@mopo.de

„Ich wünsche mir, dass die Mitglieder die aufgrund ihres Namens und ihrer Hautfarbe keinerlei Probleme haben sich solidarisch zeigen und der Geschäftsführung und den Mitarbeitern vor Ort gegenüber klare Worte finden“, so der SPD-Politiker. Wegsehen gehe nicht mehr.

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