Sperrstunde und Alkoholverbot: Hamburg droht ein zweiter Lockdown
Steht Hamburg kurz vor einem zweiten Lockdown? Mit Sorge betrachtet die Stadt den aktuellen Inzidenzwert: 34,1. Steigt er über 35 drohen neue Beschränkungen – vor allem für die angeschlagene Gastrobranche könnte das verheerende Auswirkungen haben. Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) appellierte deshalb Mittwoch an Gastronomen und Gäste.
„Wir laufen auf eine Situation zu, die mich zunehmend beängstigt“, so Westhagemann. „Bei 35 muss man genau hinschauen, da geht die Ampel auf gelb.“ Dann werde man darüber diskutieren müssen, wo verstärkte Verhaltensregeln aufgenommen werden.
Hamburgs Corona-Zahlen: Sperrstunden und Alkoholverbot drohen
Denkbar sei zum Beispiel eine Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden und veränderte Regeln für geplante Veranstaltungen. Auch Maßnahmen wie Sperrstunden, ein Alkoholverbot oder eine Reduzierung von Gästezahlen in der Gastronomie könnten folgen. Fußballspiele dürften mit höchstens 1000 Zuschauern stattfinden.
„Die Ampel geht dann auf rot, wenn wir 50 überschreiten.“ In diesem Fall würde es darüber hinaus weder einen Winterdom, noch Weihnachtsmärkte oder Großveranstaltungen geben.
Hamburgs Wirtschaftssenator warnt vor zweitem Lockdown
Westhagemann sagte, dass sich viele Gastronomen bereits vorbildlich verhalten. An alle anderen appellierte er deutlich, sich zukünftig an die Regeln zu halten. „Für mich wäre es sehr traurig mitanzusehen, wenn wir hier wieder mehr Maßnahmen ergreifen und dem ein oder anderen Gastronomen sagen müssten, wir gehen in einen zweiten Lockdown“, so Westhagemann.
Dehoga-Präsident: „Katastrophe für die Branche“
„Ein erneuter Lockdown wäre eine Katastrophe für die Branche und würde das Aus für viele Betriebe bedeuten“, warnte Franz J. Klein, Präsident des Hamburger Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Die große Mehrheit der Betriebe würde sich an die Regeln halten. „Ich halte es nicht für angemessen, was manchmal zu hören ist, als wäre die Gastronomie der Hauptverursacher des Anstiegs der Fallzahlen in der Pandemie“, so Klein. „Das ist mit Sicherheit nicht der Fall, da gibt es andere Bereiche.“
Die Dehoga werde werde nun alle rund 1.500 Mitgliedsunternehmen anschreiben und um eine Selbstverpflichtung zur Einhaltung der Regeln bitten. Außerdem werde die Beratung der Dehoga bis auf Weiteres auch für alle anderen Betriebe zur Verfügung stehen.