• Die Luftmess-Station an der Max-Brauer-Allee hat einen Rekordwert gemessen.
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Positiver Corona-Effekt?: Abgase und Schadstoffe adé: Viel frischere Luft in Hamburg

Man mag es kaum glauben, aber es gibt sie, die Vorteile der Corona-Krise. Weil der Verkehr in den Städten deutlich abgenommen hat, ist die Luftqualität spürbar besser geworden – das lässt sich jetzt auch mit ersten Zahlen belegen.

Gegenüber der MOPO haben sich bereits erste Leser geäußert, die berichten, dass die Luft in der Stadt „viel frischer“ geworden sei – gerade dort, wo sonst stets eine Abgas-Note in der Luft lag.

Schadstoffwerte: Hamburg führte Fahrverbote ein

Interessant ist vor allem, ob die Stickstoffdioxid-Konzentration gesunken ist. Der EU-Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresdurchschnitt – und weil der in Hamburg in der Vergangenheit immer wieder überschritten wurde, sind im Mai 2018 Diesel-Fahrverbote an der Max-Brauer-Alle sowie an der Stresemannstraße eingeführt worden. Jetzt sind auch dort mutmaßlich weniger Fahrzeuge unterwegs – mit Auswirkungen auf die Luftqualität?

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„Aus den Messwerten kann noch keine nachweisbar fallende Tendenz abgeleitet werden. Auch gestern lagen wir an 3 von 4 Stationen beim Tageswert über dem Jahresgrenzwert“, sagte Umweltbehörden-Sprecher Jan Dube am Donnerstag zur MOPO. Gemeint sind die Stationen an der der Habichtstraße, der Kieler Straße und eben an „Strese“ und Max-Brauer-Allee.

Coronavirus: Weniger Autos und weniger Abgase?

Ein genauer Blick in die Daten zeigt jedoch, dass zumindest an der letztgenannten Station ein neuer Rekord in der jüngeren Vergangenheit zu erkennen ist. So wurden am vergangenen Sonntag lediglich 11 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter gemessen.

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Ein Wert, den es in den vergangenen zehn Jahren nicht gegeben hat, wie auch das gut informierte Online-Portal „Nahverkehr Hamburg“ berichtet. An der Habichtstraße wurden am vergangenen Sonnabend sogar nur 10 Mikrogramm gemessen – so wenig, wie an keinem anderen Tag in diesem Jahr.

Schadstoffe: Umweltbehörde hinterfragt Corona-Effekt

Die Umweltbehörde tritt dennoch auf die Schadstoff-Euphorie-Bremse. „Der aufgetragene Verlauf der Tagesmittelwerte gibt lediglich eine grobe Orientierung ohne eine Aussage über die Einhaltung des Jahresmittelgrenzwertes geben zu können“, so Dube.

Bei der Interpretation der Messwerte müsse zudem berücksichtigt werden, dass diese „in vielfältiger Abhängigkeit“ stehen. Neben dem Corona-bedingten niedrigen Verkehrsaufkommen spielt auch das Wetter stets eine Rolle.

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