St. Pauli Fans waren in Rage: Das steckte hinter Contehs missverständlichem Jubel
Seine Rückkehr zum Ex-Klub war eine aufsehenerregende – in mehrfacher Beziehung. Nach 58 Minuten war Sirlord Conteh für den SC Paderborn am Millerntor, wo er zu seiner Zeit beim FC St. Pauli nie bei den Profis hat spielen dürfen, eingewechselt worden. Und in der Endphase der Partie überschlugen sich die Ereignisse mit ihm im Mittelpunkt.
Zunächst hatte der pfeilschnelle 26-Jährige unmittelbar nach Etienne Amenyidos Treffer zum 1:1 (85.) vermeintlich erneut für die Gästeführung gesorgt, erst nach langer VAR-Prüfung wurde eine Abseitsstellung festgestellt. In der zweiten Minute der Nachspielzeit folgte eine nahezu identische Szene: Wieder war Conteh David Nemeth und Jakov Medic weggelaufen, wieder überwand er Dennis Smarsch, aber diesmal zählte der Treffer.
Sirlord Contehs Geste vor St. Paulis Südtribüne kam bei den Fans gar nicht gut an
Das 2:1 für Paderborn, der vermeintliche Siegtreffer, Conteh ganz unten in einer riesigen Jubeltraube. Als die sich langsam auflöste, richtete er sich noch mal mit einer Geste gen Südtribüne. Und die geriet komplett in falsche Hälse, brachte die Fans auf Zinne, auch bei St. Paulis Profis kam die Nummer nicht gut an. So bekam Conteh unmittelbar nach dem erneuten Ausgleich von Nemeth einen zünftigen Text von Luca Zander, einen der wenigen Hamburger, die er noch aus gemeinsamen Tagen kennt.
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Dabei hatte Conteh gar keine Provokation im Sinn, im Gegenteil. „Das würde Sissi niemals machen“, nahm ihn Timo Schultz in Schutz, „er hat sich hier immer sehr wohl gefühlt.“ Conteh hatte dem Kiezklub-Coach nach der Partie erklärt, dass die Geste „ein Gruß war an eine Nichte oder eine Verwandte. Das macht er immer, wenn sie im Publikum ist, egal ob in Magdeburg, Paderborn oder eben hier in seiner Heimatstadt“. Niemand sei Conteh böse.
Auch Zander nicht, die beiden sprachen sich unmittelbar nach dem Schlusspfiff auf dem Platz aus, nahmen sich anschließend in den Arm. Der folgende Versuch Contehs, sich bei den Fans in der Süd zu entschuldigen, kam zwar nicht bei allen an. Aber unterm Strich war all der Ärger nichts weiter als ein großes Missverständnis.