Schluss mit billig fahren: Warum die Politik diesen Fehler nicht machen sollte
Es war der erfolgreichste Verkehrsversuch seit Jahrzehnten: 3,5 Millionen verkaufte 9-Euro-Tickets allein in Hamburg, 680.000 HVV-Abonnenten, die davon profitierten und insgesamt 270 Millionen HVV-Fahrten in drei Monaten. 60.000 bis 75.000 Tonnen CO2 wurden dabei laut dem Verkehrsverbund eingespart. Trotz allem ist es ab Donnerstag vorbei mit der Verkehrsrevolution und es geht zurück in den altbekannten Tarifdschungel. Das darf nicht das Ende sein!
Ja, der HVV hat bereits einige Nachfolgemodelle vorgestellt, aber so wirklich überzeugt keins davon. Auf einmal ist wieder die Zone wichtig, ob sich eher Tageskarten oder doch ein Monatsticket lohnt, um welche Uhrzeit man unterwegs ist oder was eigentlich eine Kurzstrecke ist.
9-Euro-Ticket Nachfolger: Warum wieder so kompliziert?
Denn das war das Schöne am 9-Euro-Ticket: Keine Gedanken machen, einfach in Bus und Bahn setzen. Mal kurz in eine andere Stadt? Kein Problem und keine Kopfschmerzen angesichts verschiedener Tarifzonen, die eine kurze Strecke unnötig verteuern.
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Indes werden sich Bund und Länder nicht einig und schieben Verantwortungen hin und her. Ein deutschlandweiter Nachfolger? Joa, aber bitte keine Eile. Dabei müsste das höchste Priorität haben. Denn um die vielen neuen Fahrgäste nicht gleich wieder zu vergraulen, braucht es zwar ein gutes Angebot – aber es muss eben auch radikal einfach sein.