„Der letzte seines Stammes“ stirbt nach Jahrzehnten Isolation – in seiner Hängematte
Spitznamen hatte er so einige, nur seinen echten Namen kannte niemand. Nach Jahrzehnten der Isolation im Amazonas-Dschungel ist nun der „Mann des Lochs“ – ein Indigener im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Bolivien – gestorben. Man fand ihn in seiner Hängematte.
„Er war der Letzte seines Stammes, und das ist also ein weiterer Stamm, der ausgestorben ist“, sagte die Aktivistin Sarah Shenker dem „Guardian“. Ihre Organisation „Survival International“ setzt sich für Indigene ein. Über Jahrzehnte waren Aktivisten in Brasilien fasziniert von dem Mann. Wegen seiner selbst gewählten Isolation nannte man ihn auch „isoliertester Mensch auf dem Planeten“.
Der Rest seines Stammes wurde vor Jahrzehnten getötet
Die anderen Stammes-Mitglieder sollen vor Jahrzehnten bei einem Angriff von außen getötet worden sein, vermutlich von Weißen. Offenbar wählte der Mann darauf die Isolation. Aktivisten brachten ihm immer wieder Essen oder Werkzeuge – er wies sie zurück, zu groß war sein Misstrauen.
„Mann des Loches“ wurde er genannt, weil sich in all seinen Hütten immer Löcher befanden. Ob als Versteck oder aus spirituellen Gründen – unklar.
Das könnte Sie auch interessieren: „Lunge des Planeten ist in Gefahr“: CSU-Politiker warnt vor Zerstörung der Regenwälder
Um seine Hängematte hatte „der letzte Überlebende“, wie er auch genannt wurde, Blumen drapiert. Offenbar war ihm klar, dass sein Tod nahte. Er starb mit rund 60 Jahren. (km)