• Die Helios Klinik Mariahilf an der Stader Straße in Heimfeld.
  • Foto: Marius Röer

Hamburger Geburtsklinik: Mariahilf-Krankenhaus: Ärger um Qualität der Frühchenstation

Heimfeld –

Die Geburtsklinik Mariahilf in Heimfeld (Bezirk Harburg) erfüllt die hohen Standards einer Fachklinik für Frühgeburten ab der 29. Woche nicht mehr, wie Recherchen der Wochenzeitung „Die Zeit“ ergeben haben. Demnach darf die Klinik derzeit Geburten erst ab der 32. Schwangerschaftswoche betreuen.

Wie die „Zeit“ berichtet, hat die krisengeschüttelte Klinik südlich der Elbe den lukrativen Status „Perinatalzentrum Level 2″ verloren. Kliniken mit diesem Status dürfen Frühgeburten bereits von der 29. Schwangerschaftswoche an betreuen. Die höchst anspruchsvolle Versorgung noch früher geborener Kinder dürfen nur „Perinatalzentren Level 1″ anbieten.

Mariahilf-Klinik muss wohl Geld zurückzahlen

Geburtskliniken, die wie das Mariahilf eine Betreuung ab der 32. Woche anbieten, gelten als „Krankenhäuser mit perinatalem Schwerpunkt.“ Die Qualitäts-Unterschiede machen sich auch in den Summen bemerkbar, die die Kliniken für Geburten und Nachsorge bei den Krankenkassen abrechnen können. Laut des Berichts muss die Klinik sogar zuviel gezahlte Level-2-Leistungen zurückzahlen.

Wie die „Zeit“ schreibt, habe die Klinikleitung des Mariahilf bestätigt, dass es die hohen Anforderungen an ein Perinatalzentrum derzeit nicht erfülle. Der Regionalgeschäftsführer des Helios-Konzerns erklärt in der Zeitung, dass es sich bei den Mängeln nur um „Formalkriterien“ handele, etwa um Dokumentationslücken in den Dienstplänen. Die medizinische Qualität sei „immer gegeben gewesen“. 

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Mariahilf-Klinik schon 2018 in den Schlagzeilen

Die Klinik war in die Schlagzeilen geraten, als 2018 die Chefin der Geburtshilfe und vier Oberärzte die Klinik verließen, weil sie die Qualität der Arbeit nicht mehr mittragen wollten. Im Februar 2019 war eine Mutter während der Geburt verstorben, was jedoch auf eine Verkettung unglücklicher Umstände zurück zu führen war. Trotzdem seien die Zahlen der Geburten von mehr als 2000 im Jahr 2018 auf rund 1400 im Jahr 2019 abgestürzt.

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