• Das betahaus in der Schanze ist einer der ersten Coworking-Spaces in Hamburg gewesen.
  • Foto: Janine Meyer

Corona sorgt für Umbruch: Büro war gestern – der Coworking-Trend kommt nach Hamburg

Schöne neue Arbeitswelt? Die Corona-Pandemie hat für Veränderungen gesorgt: Das Homeoffice gewinnt (notwendigerweise) mehr und mehr an Beliebtheit, Unternehmen räumen ihren Mitarbeitern mehr Flexibilität ein. Der strikte Büroalltag wird durch neue Arbeitsweisen ersetzt, eine davon ist das Coworking – eine Art Zusammenarbeit unterschiedlicher Unternehmen unter einem Dach.

Coworking bedeutet „zusammen arbeiten“ und steht für eine neue Arbeitsform, bei der Selbstständige, Start-ups und Kreative, aber auch zunehmend größere Unternehmen an einem Ort – dem Space – unabhängig aber auch gleichzeitig zusammen arbeiten können.

Ein Coworking-Space „ist eine Mischung aus Caféatmosphäre und Großraumbüro“, sagt Christoph Fahle (40), der Geschäftsführer der Plattform „One Coworking“, im Gespräch mit der MOPO. Der Berliner ist einer der Mitbegründer eines der ersten Coworking-Spaces in Hamburg, dem betahaus in der Schanze. Ein Ort, der Arbeitsplatz und Netzwerk zugleich ist.

Christoph Fahle ist der Geschäftsführer von „One Coworking“ und einer der Mitbegründer des betahaus in der Schanze.

Christoph Fahle ist der Geschäftsführer von „One Coworking“ und einer der Mitbegründer des betahauses in der Schanze.

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Christoph Fahle

Büro war gestern – der Coworking-Trend kommt nach Hamburg

Beim Coworking geht es nicht nur darum, an einem Arbeitsplatz außerhalb der eigenen vier Wände zu arbeiten, sondern sich mit anderen auszutauschen und gegenseitig zu helfen. „One Coworking ist eine Plattform, die diese Spaces (Arbeitsorte) bündelt“, sagt Fahle. Mit einer Mitgliedschaft, die von vier Tagen im Monat bis zu einer Flatrate variieren kann, erhält man Zutritt zu unterschiedlichen Coworking-Spaces.

Coworking-Spaces bieten neben Arbeitsplätzen auch die Möglichkeit, sich mit anderen Auszutauschen und ins Gespräch zu kommen.

Coworking-Spaces bieten neben Arbeitsplätzen auch die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen und ins Gespräch zu kommen.

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Janine Meyer

Vor zehn Jahren war diese Art des Arbeitens eher etwas für Freiberufler ohne festes Büro oder kreative Köpfe. Mittlerweile nehmen aber auch große Unternehmen die Spaces in Anspruch, womit sie ihren Mitarbeitern die Möglichkeit bieten flexibel zu entscheiden, ob sie im Büro, im Homeoffice oder in einem Space arbeiten wollen. Events und Meetings werden ebenfalls gerne in den Spaces ausgerichtet. Neben dem betahaus gibt noch weitere Coworking-Spaces wie beispielsweise die Diele in Ottensen oder das finhaven in der HafenCity.

Corona-Krise sorgt für mehr Homeoffice

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass das Homeoffice deutlich besser funktioniert, als es von vielen erwartet wurde. Die eigene Zeiteinteilung und damit verbundene Flexibilität zwischen Job und Freizeit schafft eine hohe Zufriedenheit. Doch eines fehlt: Die Kollegen, der Plausch am Kaffeeautomaten, die neuen Ideen, die bei kurzen Gesprächen entstehen. Coworking-Spaces können diese Lücke zum Teil füllen, denn alleine ist man nie, aber eine Bürogemeinschaft ersetzen können sie aufgrund wechselnder Coworker nicht.

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„Es ist auch nicht so, dass Coworking-Spaces jetzt die Büros ablösen sollen“, sagt Fahle. In der Zukunft sieht der 40-Jährige eher eine Kombination aus Büro, Homeoffice und Coworking-Spaces. Die Plattform „One Coworking“ existiert seit knapp einem Jahr, 300 Menschen nutzen das Angebot regelmäßig.

Coworking-Spaces sind teilweise günstiger als Büros

Für die Unternehmen sei diese Form der Arbeit ebenfalls lukrativ – die Coworking-Spaces sind teilweise günstiger als Büros und bieten einen Komplett-Service: Ausgestattete Arbeitsplätze, Wasser, Kaffee und manchmal auch Snacks. Die Unternehmen selbst können überschüssige Arbeitsflächen ebenfalls für Coworker freigeben. 

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Homeoffice und auch die Arbeit in Coworking-Spaces setzt eine gewisse Selbstständigkeit der Mitarbeiter und Vertrauen durch den Arbeitgeber voraus. Je mehr Flexibilität geschaffen wird, desto eigenständiger müssen die Mitarbeiter arbeiten und sich selbst organisieren – am Ende profitieren im Idealfall alle davon.

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