Ex-St. Paulianer wartet auch in Fürth auf den großen Sprung
Der FC St. Pauli ist weiterhin der Verein, für den er mit Abstand am meisten Spiele absolviert hat. 94 an der Zahl kamen bei Jeremy Dudziak zwischen August 2015 und Mai 2019 zusammen, ehe sich der Mittelfeldmann entgegen seinem Naturell geräuschvoll gen Volkspark verabschiedete. Seit gut einem Jahr steht der seit wenigen Tagen 27-Jährige nun beim kommenden Gegner in Fürth unter Vertrag, der erhoffte sportliche Sprung ist seit seinem Millerntor-Abgang allerdings ausgeblieben.
„Es aus der Ferne zu beurteilen, was jetzt gerade bei ihm der Fall ist, will ich mir gar nicht anmaßen“, sagte Timo Schultz, als er um eine Einschätzung von Dudziaks Situation gefragt wurde. Als eben jener für Braun-Weiß aktiv war, arbeitete der jetzige Chefcoach noch im Nachwuchsleistungszentrum. „Ich habe ihn als netten Typen kennengelernt“, erinnerte sich Schultz, und er sei ein „super Spieler“ gewesen.
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Mit dieser Einschätzung befindet sich Schultz in zahlreicher Gesellschaft. Kaum ein Spieler brachte in den letzten zehn Jahren ähnliche Anlagen mit wie Dudziak, allein mit der Umsetzung war und ist das so eine Sache. „Talent ist letztendlich das, was jetzt am Samstag ab 13 Uhr zu sehen ist“, fasste es Schultz allgemeingültig zusammen. „Am Ende bringt mir nichts, was mir schon an Vorschusslorbeeren gegeben wird. Am Wochenende zählt es, und das muss ich dauerhaft hinbekommen.“
Ex-St. Paulianer Jeremy Dudziak hatte seinen einzigen Startelf-Einsatz bei Fürths Pokal-Blamage
Hat Dudziak bisher nicht geschafft, auch nicht bei den Franken trotz seiner 22 Erstliga-Einsätze in der letzten Abstiegssaison. Vier Einwechslungen stehen in der aktuellen Spielzeit für ihn zu Buche, gegen Düsseldorf und zuletzt in Hannover fehlte er verletzt komplett im Kader. Und seinen bisher einzigen Startelf-Einsatz kann man jetzt nicht zwingend als Bewerbung für mehr bezeichnen, im DFB-Pokal war er Teil der 0:2-Blamage bei Oberligist Stuttgarter Kickers.
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„Wenn alle Leute Talent haben, dann bringt dir das eigene auch nichts mehr, dann musst du hart arbeiten“, urteilte Schultz. „Denn wenn Talent gegen Talent spielt, setzt sich der durch, der es mehr will, der mehr investiert, der mehr Gas gibt.“ Ein überschaubar kompliziertes Kriterium. Aber eines, an dem die Karriere des Jeremy Dudziak bisher auf viel zu niedriger Stufe hängen geblieben ist.