Absage an Merkel: Kommentar: Endlich machen die Länder ihr eigenes Ding
Meinung –
Jetzt ist also genau das passiert, was Kanzlerin Merkel vor ihrem morgigen Gipfel mit den Landesfürsten unbedingt vermeiden wollte: Jedes Bundesland macht seine eigenen Corona-Regeln. Die einen öffnen Strände, Hotels und Restaurants früher, andere später. Hier wird das Kontaktverbot gelockert, dort die Kita-Politik. Die Folge ist ein zugegeben manchmal etwas verwirrender Corona-Flickenteppich.
Merkels Ziel dagegen war: Ein Land, eine Regel. Das Problem: Diese eine Regel wurde der Situation im Land nie gerecht. In vielen süddeutschen Landkreisen haben wir bis heute mehr bekannte Corona-Fälle als in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Im Norden wirkte die Abschottungs-Politik, die für den Süden richtig war, zunehmend überzogen. Auch sind Kitas in Ländern mit hoher Betreuungsquote wie Hamburg viel relevanter als etwa in Bayern.
Corona: Länder-Chefs entmachten Merkel
Jetzt machen immer mehr Bundesländer die Politik, die für Region, Menschen und Wirtschaft wichtig ist. Ob diese überall auch richtig ist, werden wir sehen. Aber sogar das Robert-Koch-Institut hat heute betont, dass dies gerechtfertigt ist.
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Das Gute ist: Steigen die Covid-Zahlen wieder, können auch die Restriktionen regional angepasst wieder hochgefahren werden. Lieber ein flexibler Flickenteppich also als ein harter Betonboden.